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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ???Gelochte Bremsscheiben wie einbremsen???



Schattenfell
08.12.2008, 14:42
Hy Leute,

Hab mit heute neue gelochte Bremsscheiben und "Greenstuff" Beläge montiert.
Bevor ich jetzt jedoch auf die Autobahn fahr und 250km gegen
Süden fahr wollt ich mal fragen wie ich die
GELOCHTE Scheiben und Beläge am besten einbremse?????

Bei den normalen is es mir klar, schön sachte, aber was is mit Gelochten????
Hoffe ihr könnt mir helfen.

Mfg Schattenfell

1stEG4
08.12.2008, 14:49
bei den gelochten verhält es sich genau anders rum...

du darfst sie auf keinenfall sachte einbremsen sondern müsstest eigendlich die ersten 2km immer im stop and go fahren, aber eben nicht sachte sondern etwas härter..

rasch anfahren und so schnell wie möglich wieder runterbremsen..

nur dadurch werden die gelochten scheiben in bezug auf die teuren EBC beläge richtig aufeinander abgestimmt.

Schattenfell
08.12.2008, 15:01
Im klartext hochbeschleunigen und dann voll auf 0km/h runter am besten.
Hab mir sowas ähnliches schon gedacht.

SparkEJ6
08.12.2008, 17:49
Jedes Mal wenn die vordere Kante der Ablagerung am Klotz vorbeischleift und ihn berührt steigt die Temperatur an dieser Stelle. Zwischen 650 und 700°C wandelt sich dann das Gusseisen unter dieser Ablagerung in Zementhit (ein Eisen-Karbid bei dem drei Eisen-Atome mit einem Kohlenstoff-Atom verbunden sind) um. Zementhit an sich ist sehr hart und abrasiv aber auch ein schlechter Wärmeleiter. Bei sehr starker Beanspruchung wird sich dieser Prozess immer weiter selbst unterstützen: die Menge und Tiefe des Zementhit wird immer grösser je höher die Temperatur wird und somit wird auch die Bremse immer "holpriger". Wie lässt sich das vermeiden ? Eigentlich nur mit korrekter Montage und dem richtigen Einbrems-Ritual.
Mit Rücksicht auf die Klötze müssen die bindenden Harze relativ langsam abgebrannt werden, um Fading und ungleiche Ablagerungen zu vermeiden. Das erreicht man mit mehreren, immer stärker werdenden, Bremsungen mit jeweils einer kurzen Abkühldauer dazwischen. Nach der letzten Bremsung sollte man die Bremsanlage auf Umgebungstemperatur abkühlen lassen. Eine Serie von zehn zunehmend scharfen Bremsungen von 100 auf 10 km/h mit normaler Beschleunigung dazwischen sollte für einen typischen Hochleistungs-Strassenbremsklotz geeignet sein. Man sollte während des Einbremsvorgangs das Fahrzeug nicht ganz anhalten, also überlege man sich eine Stelle die für die eigene Sicherheit und die von anderen geeignet ist. Sollte man doch anhalten müssen, bevor das Einbremsen abgeschlossen ist, war alles umsonst.
Für einen typischen Rennbelag wären eher vier Bremsungen von 150 auf 10 km/h geeignet und zwei von 170 auf 10 km/h (abhängig vom Belag) um das Material auf die optimale Betriebstemperatur zu bringen. Somit kann das Material für die höhere Temperatur seine Schicht gänzlich und gleichmässig auf der Oberfläche der Scheibe aufbauen.

Bitte nach einer harten Bremsung NIEMALS auf dem Pedal stehenbleiben! Es hinterlässt sichtbare Abdrücke (Zementit) von Material auf dem Gusseisen der Bremsscheiben. Entgegen der landläufigen Meinung, Rennbremsscheiben wären aus Stahl, soll hier erwähnt werden dass man aus vielerlei Gründen Gusseisen verwendet. Es bleibt unter Hitze wesentlich stabiler in seinen gegossenen Dimensionen.

Bleibt noch die Frage nach der Bremsflüssigkeit. Wenn sie einmal den Siedepunkt überschritten hat, hat sie einen grossen Teil ihrer Fähigkeit, Hitze zu ertragen, eingebüsst. Sie muss erneuert werden (sowieso jedes Jahr). Aber jetzt aufgepasst, DOT3 und DOT4 Flüssigkeit nimmt Wasserdampf auf. Bereits 3% Wasseranteil senkt den Siedepunkt um über 70°. DOT5 hingegen ist Silikon basierend. Sie nimmt kein Wasser auf, jedoch schäumt sie unter hochfrequenten Schwingungen auf, was ein weiches Pedal zu Folge hat. Das ist nicht akzeptabel unter Rennstreckenbedingungen. Also mein Tip: DOT4 verwenden und öfter mal wechseln.


also: einbremsen nach 500-1000km normalen fahren ohne stärkere bremsungen, eine strecke zwischen -am besten- 2 kreisverkehren (überland) suchen und 5-6 mal hin und herfahren.

und wirklich niemals auf der bremsen stehen bleiben, auch nicht "leicht". handbremse benutzen.


das hat mal der user ALF geschrieben und er hat damit vollkommen recht

Xypher
10.12.2008, 07:42
Ein paar Mal stark - kurz vorm ABS-Regelbereich - auf fast 0kmh runterbremsen.
Mehr braucht man dazu nicht zu schreiben.

Alf
10.12.2008, 08:01
das hat mal der user ALF geschrieben und er hat damit vollkommen recht

Das hat Nightbiker geschrieben .. ich habs nur kopiert :]

Sminty
12.12.2008, 12:23
Hy Leute,

Hab mit heute neue gelochte Bremsscheiben und "Greenstuff" Beläge montiert.
Bevor ich jetzt jedoch auf die Autobahn fahr und 250km gegen
Süden fahr wollt ich mal fragen wie ich die
GELOCHTE Scheiben und Beläge am besten einbremse?????

Bei den normalen is es mir klar, schön sachte, aber was is mit Gelochten????
Hoffe ihr könnt mir helfen.

Mfg Schattenfell


WARUM FRAGST DU NICHT DEN HERSTELLER? er wirds am besten wissen.

Rei
12.12.2008, 12:37
meine gelochten hatte ich damals auch mit mehreren harten bremsungen eingefahren, auch rückwärs

stand aber auch alles in der gebrauchsanweisung der bremsscheiben!

SparkEJ6
12.12.2008, 16:13
aso ja gut dann hat nightbiker damit vollkommen recht :D

Brain
14.12.2008, 10:31
Erstmal die Frage, welche gelochte Scheiben hast du?

Wenn es Zimmermann sind, dann empfehle ich dir DRINGEND, KEINEN GREEN STUFF einzusetzen. Nicht selten haben Green Stuff gelochte Scheiben zerstört, vor allem Zimmermann, weil die nicht wärmebehandelt sind.

Ich selbst hatte Tarox Sport Japan (die qualitativ besser als Zimmermann sind) und sogar die bekamen übelste Risse, sodass ich die Scheiben tauschen musste. Der Green Stuff landete dann auf dem Müll. Ich rate generell von diesem Belag ab.

Mit zunehmender Laufleistung und Beanspruchung sinkt der Kaltreibwert drastisch. D.h. der Green Stuff braucht dann immer mehr Temperatur damit er überhaupt gut bremst. Das wiederum führte bei mir dazu, dass er noch stärker verglaste, der Effek schaukelte sich so auf, sodass der Belag unbrauchbar wurde (ähnliche Effekte gab es auch bei anderen Green Stuff benutztern.)

Die erste angegeben Einfahrprozeduren ist ein Garant dafür, dass man seine Bremse unbrauchbar macht, vor allem bei Green Stuff mit Zimmermann.

Die zweite zitierte Einfahranweisung stammt übrigens von Stoptech und gilt in erster Linie für RENNBREMSBELÄGE! Das kann man nicht 1:1 auf Straßenbeläge oder sportliche Straßenbeläge umsetzen. Zehn Bremsungen sind für einen 'frischen' Straßenbelag viel zu viel! (kommt natürlich auch auf die größe der Bremsanlage an) Ansonsten stimmt die Anleitungen grundlegend.

Der Green Stuff braucht 1000-2000km bis der Belag komplett gleichmäßig an der Scheibe anliegt, weil er so hart ist. Wenn man vorher schon fest bremst hat man an der kleinen Auflagefläge eine viel zu große Hitzeentwicklung und der Belag verglast an diesen Stellen. Das wiederum führt dazu, dass der Belag noch härter wird und die Scheibe noch härter ran nimmt. Davon abgesehen ist auch die Wärmverteilung auf der Scheibe ungleichmäßig, es kommt zu Spannungen und das wiederum führt vor allem bei gelochten Scheiben zu Rissen.

Also erst mal 2000km normal einfahren. Dann kann man 2-3 Bremsungen von 100-10 mit zunehmender Stärke (ohne dass das ABS Regelt) machen, anschließend die Bremse abkühlen lassen. Danach kann man das ganze 4-5 mal machen und wieder komplett abkühlen lassen.

So haben wir das bei unserem Corolla mit Zimmermann Scheiben und Textar Belägen gemacht und die Scheiben haben selbst nach sehr hohen Beanspruchungen keine Risse und Fading.

Schattenfell
14.12.2008, 12:45
Viele dank erst mal an ALLE die mir die guten tipp´s gegeben haben.
Werde euch auf dem Laufendem halten wie sich die ZIMMERMANN Scheiben und die EBC Greenstuff Beläge verhalten.

Hab jetzt schon ca 1000km drauf und hab noch nichts ungewohntes gemerkt. Halt euch auf dem laufendem.

Mfg Schattenfell

Spanni
14.12.2008, 17:30
Tu uns allen nen gefallen und lass das FETT-Schreiben

Schattenfell
17.12.2008, 16:24
ok,

mal wieder ein kleiner bericht.
Hab wieder so ca. 1000km runter und merk langsam, dass die Bremswirkung zunimmt. Beisen langsam richtig gut. Auch ein Feading hab ich noch nicht bemerkt. Bin bisher sehr zufrieden mit der kombi "zimmermann & greenstuff"

mfg

_deleted
17.12.2008, 20:00
@ Brain:

Ich dachte schon ich spinne bzw. ich bilde es mir ein, aber:

Das mit den Greenstuff kann und muss ich leider so bestätigen. Nach 10.000 Km hat man den Eindruck, dass der Belag wirklich verglast, weil einen viel höhere Pedalkraft nötig ist, die Bremsscheibe entwickelt ein ungleichmässiges Tragbild, etc. :down:

Kombi waren Sandtler GT und Greenstuff, beides neu, Bremssättel I.O. und Lagerung frisch gereinigt und gefettet.

Eingefahren ganz normal.

Nach 1.000 Km dann in den Alpen zum erstenmal richtig hergenommen.

Alles paletti, aber jetzt der Ärger.

Ich werde mal kucken, was Sandtler für die GT Scheiben empfiehlt (werden wohl die Ferrodo aus dem Katalog sein) und mir die dann holen.

Ärgerlich, aber zum Glück habe ich für die EBC nur einen Freundschaftspreis gezahlt.

:-/

12bar
17.12.2008, 23:57
hab genau dasselbe prob gehabt vor halben jahr,allerdings auf einem golf4 gti tdi.
die green stuff kommen bei mir nicht mehr ins haus. ich werds mal mit den ferodos mal wagen,ds 2500 vieleicht

integra1712
18.12.2008, 12:21
ferodo ds 2500 kann ich nur empfehlen packen gut zu auch bei extremen belasstungen wo sie derb heiß werden wie auf dem HHR!! :woohoo: gruß chris

snake4884
21.12.2008, 13:22
Kann die Ferodos auch nur empfehlen. Top Bremsleistungen jeoch ist der Belag auch etwas schneller runter.

_deleted
21.12.2008, 14:16
Die DS 2500 haben aber keine Strassenzulassung, oder?

Und dass ein Belag der besser zubeisst schneller runter ist ist doch logisch. :wink:

integra1712
21.12.2008, 15:04
Die DS 2500 haben aber keine Strassenzulassung, oder?

Und dass ein Belag der besser zubeisst schneller runter ist ist doch logisch. :wink: nein haben sie nicht!!! ABER WER SIEHT ES??? gayfight hab noch kein cop oder tüv gesehen der ne bremsanlnge ausbaut und schaut was für belege drin hast!! gayfight

_deleted
21.12.2008, 15:50
Bei meinem Sol sehe ich aus 2 Meter Entfernung die Rückseite des Bremsbelags mit der deutlich lesbar in Weiß aufgedruckten ABE Nummer...

Und ich brauch nur in die Knie gehen um die Nummer zu lesen...

Das ganze dann noch mit Münchner Verkehrskontrollen, wo der Herr Polizist schon mal mit der Taschenlampe die Belagstärke nachsieht (was ja auch O.K. ist) und dazu noch ein legerer, aber dafür bei Bremsen wirklich gewissenhafter TÜV:
Für mich sind Beläge ohne ABE ein NO-GO.

:wink:



Aber wer will, bitte. :wink: