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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Beziehung PS Zahl und Hubraum ?



Clumsy
07.04.2005, 07:24
Hallo,

ich dachte mir, wo hier anscheinend Leute dabei sind, die etwas Ahnung von der Mechanik haben frage ich Euch mal, was mir auf der Seele brennt.

Also Frau wird einem ja leider von den Mechanikern in der Werkstattt nie freiwillig was erklärt, wir würdens ja eh nicht verstehen ;-)

So, ich hab eigentlich zwei Frage.

1.) In meiner naiven Sicht ist es erstmal so:
Mehr PS --> bessere Beschleunigung des Wagens

Schön und gut, aber...
Wie sieht das denn eiegntlich mechanisch aus?
Ein Auto hat mehr PS, was hat der denn dann explizit mehr?
Irgendwo ein Rädchen mehr oder ein Roher breiter oder oder?

Wenn ich das Kollegen oder so frage kommt dann imer "Ja... Also die Umsetzung, ne.... Die ist dann richtig viel besser..."
Ja, gut, und was heißt das ;-)

2.) Ich dachte früher immer, die PS Zahl sagt mir, wie gut ich beschleunige, wenn cih das Verhätlnis PS und Gewicht des Autos mir ansehe.
Der Hubraum wiederum erzählt mir, was das Auto maximal an Geschwindigkeit hinbekommt.

Nicht hauen, wenns falsch ist ;-)

Nun hab ich aber gehört, dass das ein Wechselspiel zwischen beiden ist, also man das eine auch immer für das andere braucht.

Also ich dachte immer so:
Ein Auto 1t schwer mit 100 PS und 1400 Hubraum kommt realtiv schnell weg von der Ampel, hier ist aber so bei 180km/h was Schluß

Ein Auto 1t schwer mit 100 PS und 1800 Hubraum kommt gut weg und hat ne höhere Max Geschwindigkeit.

Ein Auto 1t schwer mit 45 PS und 1800 Hubraum kommt nicht weg, aber irgendwann auch auf ne hohe Geschwindigkeit (gibts so nicht, aber nur mal theoretisch)

Also, wie ist das ?

Kanns mir jemand erklären, so dass ich es verstehe :-)

Gruß
Clumsy

Spanni
07.04.2005, 07:52
NAja, wodurch entsteht denn die Leistung und das DRehmoment? Durch die VErbrennung im Zylinder, heißt alos: Je besser die Verbrennung im Zylinder ist und je Mehr "Bums" ich im Zylinder erzeuge umsomehr Leistung un DRehmoment hab ich.
Wenn ich jetzt dann von Leistung spreche meine ich PS und Drehmoment, auch wenns physikalisch falsch ist.

Also wird die Leistung und das Drehmoment durch folgende FAktoren beeinflusst:

- Wieviel Gemisch bring ich in den Zylinder
- Wie gut läuft die Verbrennung darin ab.


Mehr Hubraum.....mehr Gemisch im Zylinder.....mehr Leistung weil ich mehr Bums im Zylinder hab.

Wenn ich das drumherum richtig gestalte kann ich aus 1600 soviel Leistung rausholen wie aus 1800 oder mehr, einfach weil ich durch AUfladung mit Turbo, Erhöhung der DRehzahl, Änderung der Nockenwellen etc. mehr Gemisch in den Zylinder bekomme.

Btw: Für den ABzug ist das Drehmoment entscheidender als die Leistung.

Drehmoment = Arbeit
PS= Leistung

NAja, dies nur mal so kurz angerissen

Spanni
07.04.2005, 08:01
Also, noch ein kleiner Nachtrag *g*


In meiner naiven Sicht ist es erstmal so:
Mehr PS --> bessere Beschleunigung des Wagens

Naja, so nicht ganz richtig. Für die Beschleunigung ist das Drehmoment des Wagens wichtiger, also die Nm.




Ich dachte früher immer, die PS Zahl sagt mir, wie gut ich beschleunige, wenn cih das Verhätlnis PS und Gewicht des Autos mir ansehe.
Der Hubraum wiederum erzählt mir, was das Auto maximal an Geschwindigkeit hinbekommt.


Umgekehrt. Je mehr Drehmoment umso besser kommt die Schüssel aus dem Quark, je mehr PS desto schneller rennt die Gurke normal auch.
Bau dir nen Motor aus ner Suzuki Hayabusa in dein Auto (1300 cm³, 175 PS, ziemlich wenig Drehmoment) und du wirst dich wundern wie beschissen 175 PS von unten raus gehen. Wenn die Fuhre dann mal in Bewegung ist wirds schon auf Speed kommen.


Ich dachte früher immer, die PS Zahl sagt mir, wie gut ich beschleunige, wenn cih das Verhätlnis PS und Gewicht des Autos mir ansehe.
Der Hubraum wiederum erzählt mir, was das Auto maximal an Geschwindigkeit hinbekommt.


Lassen wir mal so stehen


Ein Auto 1t schwer mit 100 PS und 1800 Hubraum kommt gut weg und hat ne höhere Max Geschwindigkeit.

Die Endgeschwindigkeit wird nicht viel höher sein, aber er zieht schneller durch.


Ein Auto 1t schwer mit 45 PS und 1800 Hubraum kommt nicht weg, aber irgendwann auch auf ne hohe Geschwindigkeit (gibts so nicht, aber nur mal theoretisch)

Es wird nie auf Speed kommen, aber es zieht an wie sau.

Irgendwo hier im Forum geht ne Formel um. Anhand der Formel sieht man das PS und DRehmoment voneinander Abhängig sind.

Naja, das also nochmals kurz dazu.

Hobster83
07.04.2005, 08:26
Irgendwo hier im Forum geht ne Formel um. Anhand der Formel sieht man das PS und DRehmoment voneinander Abhängig sind.

(Drehmoment in Nm * Drehzahl) / 7023,5 = PS

z.b. ich habe 196Nm bei 4800 umin anliegen.

(196*4800)/7023,5
=133,x PS bei 4800

meine maximalleistung von 150PS habe ich jedoch erst bei 6000 umin. also rückwärtsgerechnet....

(7023,5 * 150PS) / 6000
=175,x Nm bei 6000 umin


der integra hat 190PS bei 8200? umin. d.h.

(7023,5 * 190PS) / 8200
=162,x Nm bei 8200 umin

Clumsy
07.04.2005, 08:41
Hallo,

erstmal danke für die Antworten, das macht das ganze etwas klarer :-)

Aber:

Um mit dieser Formel zu rechnen bräuchte ich ja erstmal das Drehmoment?

Drehzahl habe ich ja durch die Anzeige neben der km/h Anzeige, ne ;)

Aber woher weiß ich, wieviel Drehmoment ich bei welcher Drehzahl habe?

Also wie meßt ihr das?

Woher wißt ihr was Eure Drehzahl ist, bei der die PS Zahl ausgeschöpft wird?

Ist das die maximale Drehzahl, die möglich ist, ohne das der Motor aufgibt?

Also der rote Bereich am Ende?

Gruß
Clumsy

fischi
07.04.2005, 09:11
Woher wißt ihr was Eure Drehzahl ist, bei der die PS Zahl ausgeschöpft wird?

Im Fahrzeugschein steht das doch z.B. so drin: 118kW / 5500U.
Die maximale Leistung hab ich also bei 5500U, drehen darf ich trotzdem über 6000. Nur fällt oberhalb 5500 eben die Leistung wieder ab. Schau Dir Dynoausdrucke an, da wird das deutlicher.

`Firestorm
07.04.2005, 16:52
also zur endgeschwindigkeit muss ich noch was sagen, die hängt nicht primär vom motor ab, sondern mit dem getriebe, bzw der übersetzung des getriebes. ich schilder mal nen beispiel:

sagen wir du hast nen 45 ps corsa, da wurde von haus aus ein etwas kürzeres, kleineres getriebe verbaut, weil er nicht die leistung hätte, ein größeres, bzw weiteres getriebe anzutreiben ohne dabei 30 sekunden auf hundert zu brauchen.

wenn du jetzt ne was weiss ich, 330 ps supra hast, ist die endgeschwindigkeit höher, weil der wagen von der leistung her in der lage ist, auch ein großes getriebe (mit großen zahnrädern) anzutreiben, was die ingenieure natürlich berücksichtigen.

sekundär hängt die endgeschwindigkeit von der motordrehzahl ab, das heisst, hätten ein CTR und ein golf TDi das selbe getriebe, würde der CTR höhere geschwindigkeiten im selben gang fahren können, weil er ne höhere drehzahl aufbaut als der diesel.

lange rede kurzer sinn, im endeffekt hängt es von den ingenieuren ab, was sie für getriebe verbauen, aber meistens ist es so gemacht, dass die motorleistung und drehzahl genau dazu ausreicht, um im letzen gang den wagen bis kurz vor den begrenzer zu fahren. meist so 2000 u/min unterm begrenzer, je nach streuung des motors eben mehr oder weniger...

aber pauschal kann man glaubich sagen, je mehr leistung ein wagen hat, umso schneller fährt er auch.

Old Cowboy
08.04.2005, 02:43
Das Getriebe primär für die Endgeschwindigkeit verantwortlich zu machen ist wie wenne sagst, daß ein dicker Mensch dick ist, weil er gute Zähne hat! Ohne Zähne wär er sicherlich nicht dick, aber die Zähne sind nicht der Grund für sein Übergewicht!

Bei der Endgeschwindigkeit geht es letztendlich nur darum, bei welcher Geschwindigkeit die vorwärts und die rückwärts gerichteten Kräfte in Gleichgewicht treten und sich aufheben. Die rückwärts gerichteten Kräfte sind die Fahrtwiderstände, bei hohen Geschwindigkeiten größtenteils der Luftwiderstand. Sie nehmen glaub ich im Quadrat zur Geschwindigkeit zu. Die nach vorne gerichtete Kraft kommt letztendlich aus deinem Motor und dem dort anliegenden Drehmoment. Je größer diese Kraft (anliegendes Drehmoment am Motor) desto mehr Fahrtwiderstand kann sie aufheben, d.h. desto größer die Endgeschwindigkeit. Dort kommt das Getriebe ins Spiel. Es muß halt nicht einfach nur die Kraft übertragen sondern auch dafür sorgen, daß der Motor bei dieser Geschwindigkeit in seinem drehmomentreichen Drehzahlbereich läuft. Klar, ohne richtig übersetztes Getriebe geht es nicht, aber der entscheidende Faktor, die Kraft, kommt aus dem Motor!

Einfach gesagt, auch wenn du dir mit dem Corsa mit dem Supragetriebe n Tag frei nimmst für die Beschleunigung, wirst du trotzdem nie besonders schnell werden, der Opelmotor bringts halt einfach nicht :wink:

david
08.04.2005, 11:13
Sie nehmen glaub ich im Quadrat zur Geschwindigkeit zu.
Genau, man braucht deswegen auch mindestens die vierfache Leistung um doppelt so schnell Fahren zu können, wär da nicht die erhöhte reibung von Getriebe, Reifen etc. Deswegen braucht wesentlich mehr als die. 4 Fache Leistung.


Letztendlich iss das Drehmoment des Motors und die Leistung des Motors nicht ausschlaggeben, es ist das was am ende an den Rädern ankommt! :roll:
Desto mehr Kraft die Räder auf den Boden übertragen bei einer Gewissen geschwindigkeit, desto schneller Beschleunigt das Fahrzeug und sobald der Luftwiderstand etc. (wie Old Cowboy sagte) DIESEN Kräften an den Rädern entspricht, gehts nicht schneller.
Ein Motor der in 1/3 seines Drehzahlbereichs 200ps hat, wird das Auto mit einem "perfekt" abgestimmten Getriebe immer gleich schnell beschleunigen/Fahren lassen. Egal ob der Motor am ende 4000upm Dreht oder 8000...

Da Getriebe meistens recht gut abgestimmt sind auf den Motor kann man sagen dass man immer einen Motor nehmen sollte der seine Maximale oder fast Maximale Leistung so lange wie möglich abgibt! Denn was bringen 300ps wenn man die nur 500umdrehungen lang hat und davor fällt die kurve sehr schnell auf 200ps ab (sagen wir mal 1500upm)? Gibt nur einen kurzen schub.
Ein Motor der 250ps hat und dafür die 250ps über 3000-3500upm wird das auto auf jeden fall schneller beschleunigen können, auf jeden fall mit dem richtigen Getriebe.
(Wenn man jetzt noch auf die Kurven eingeht ist man bei einer ewigen N/A vs F/I Diskussion :lol: )

fischi
08.04.2005, 12:43
Ein Motor der in 1/3 seines Drehzahlbereichs 200ps hat, wird das Auto mit einem "perfekt" abgestimmten Getriebe immer gleich schnell beschleunigen/Fahren lassen. Egal ob der Motor am ende 4000upm Dreht oder 8000...

Aber nur wenn der langsamdrehende auch das doppelte Drehmoment von dem schnellerdrehenden hat!
Mit einem Formel1-Auto kannst Du trotz der 900PS einen 20 Tonnen schweren Anhänger nicht von der Stelle ziehen. Dazu brauchts einen Motor, wo der Hubraum in Eimern angegeben wird :wink:

david
08.04.2005, 12:58
Ein Motor der in 1/3 seines Drehzahlbereichs 200ps hat, wird das Auto mit einem "perfekt" abgestimmten Getriebe immer gleich schnell beschleunigen/Fahren lassen. Egal ob der Motor am ende 4000upm Dreht oder 8000...

Aber nur wenn der langsamdrehende auch das doppelte Drehmoment von dem schnellerdrehenden hat!

Wenn die Motoren beide 200ps haben und eine halt 4000 dreht und der andere 8000 iss es ein MUSS das er doppeltes Drehmoment hat...



Mit einem Formel1-Auto kannst Du trotz der 900PS einen 20 Tonnen schweren Anhänger nicht von der Stelle ziehen. Dazu brauchts einen Motor, wo der Hubraum in Eimern angegeben wird :wink:

Doch es macht keinen unterschied wie schnell der Motor Dreht wenn er entsprechend übersetzt ist, mach mal ein 10 Gang (oder wieviel haben LKW's) Getriebe mit dem du den Motor der bei 14000-18000rpm 800-900ps hat so bringts das er im ersten gang 10kmh, im zweiten 15kmh, im dritten 23kmh, im vierten 30kmh etc. eben so das du immer im Leistungsbereich bist.
Dann haste bis 100kmh irgendwas zwischen 800-900ps an den Rädern, mehr als jeder andere LKW -> schneller als jeder andere LKW da mehr Drehmoment an den Rädern.
Nur:
1. würde das Getriebe einiges an Leistung fressen (minimal 200ps würd ich sagen)
2. würde der LKW keine 200km weit kommen ;)

v3geta
08.04.2005, 20:04
Leistung = Drehmoment * 2 *Pi * n

Leistung in Watt, Drehmoment in Nm, n= drehzahl in 1/s

Mehr drehmoment hat man durch kraftigen bums im kolben und glaub auch durch nen größeren hub.
motoren mit einem kurzem hub, sind besser für hohe drehzahlen geeignet als diejenigen mit einem großen hub

mehr leistung hat man durch mehr drehmoment und mehr drehzal. wenn das drehmoment sagen wir mal ab 5500 rpm abfällt und die drehzahl weiter steigt, erhöht sich die leitung kaum oder fällt sogar ab. je nach dem wie das verhältniss ist zwischen den größen ist.

sagen wir mal mein civic hat bei 5500rpm 135 Nm drehmoment, so hab ich ca 92kW leistung.
und nehmen wir mal an bei 7500rpm hab ich nur noch 100Nm drehmoment , so hab ich nur noch ca 78kW leistung.

hat ein motor schon bei niedriger drehzal schon sein maximales drehmoment, so hat er bei niedrigen drehzahlen schon viel leistung. (diesel)


bei der endgeschwindigkeit spielen der luftwiderstand und der rollwiderstand ne rolle. was für ne rolle da das drehmoment/leistung haben ..... da weiss ich noch ned so bescheid ;-)


so falls was flasch sein solte bitte berichtigen. bin da auch nicht der oberchecker

:D

v3geta
08.04.2005, 20:09
und der hubraum an und für sich spiel tut selber direkt nix zur endgeschwindigkeit. dat ist ja nur ein bestimmtes volumen. wenn dann würd ich meinen, dass man dann eine höheres drehmoment hat, welches besser gegen die gegenkraft, des luftwiderstandes und des rollwiderstandes ankommt.
denk ich mir jedenfalls so

Spinal
09.04.2005, 01:27
sagen wir mal mein civic hat bei 5500rpm 135 Nm drehmoment, so hab ich ca 92kW leistung.
und nehmen wir mal an bei 7500rpm hab ich nur noch 100Nm drehmoment , so hab ich nur noch ca 78kW leistung.

Ich glaube du hast dich da verrechnet, bei 5500 U/min und 135 Nm rechne ich ebenfalls ca. 78KW aus. Oder?

Man kann die Leistung erhöhen indem man entweder das Drehmoment, oder die Drehzahl erhöht. Dabei muss natürlich beachtet werden, dass das Drehmoment auch bei höheren Drehzahlen noch vorhanden ist.

Drehmoment zu steigern bedeutet eine kräftigere Explosion im Zylinder. Dies erreicht man nur, wenn man mehr Benzin/Luft Gemisch in den Zylinder bekommt oder das Gemisch verbessert (durch Verwirbelung etc.).
Um mehr Benzin/Luft in den Zylinder zu bekommen braucht man mehr Hubraum oder Aufladung (Turbo oder Kompressor). Man kann natürlich aus dem vorhandenen Hubraum auch so mittels diverser Tuning maßnahmen noch was rausholen (verbesserte Ansaug-/Abgaswege).

Die Drehzahl zu erhöhen hört sich einfach an, ist es aber nicht unbedingt. Neben der Haltbarkeit spielt auch doch das Drehmoment eine Rolle, da Drehzahl und Drehmoment miteinader zusammenhängen. Das heist, ohne Drehmoment bringt viel Drehzahl nichts und umgekehrt. Also muss man dafür sorgen, das bei einer Drehzahlerhöhung auch das Drehmoment bei dieser Drehzahl nicht (oder zumindest kaum) abfällt. Dies erreicht man zb. durch andere Nockenwellen die die Ventile länger öffnen und somit bei hohen Drehzahlen mehr Luft in den Zylinder lassen.

Über das Getriebe wird die Motorleistung an die Räder weitergegeben und was da ankommt ist entscheidend. Wie es erzeugt wird spielt gar nicht so eine große Rolle, denke ich.

Das sind meine Gedanken zu dem Thema.

bye
Spinal

v3geta
09.04.2005, 02:14
ich glaub dann waren das 6500rpm :wink:

david
09.04.2005, 11:29
bei der endgeschwindigkeit spielen der luftwiderstand und der rollwiderstand ne rolle. was für ne rolle da das drehmoment/leistung haben ..... da weiss ich noch ned so bescheid ;-)

Es ist einfach so dass wenn die Leistung die der Motor an die Räder abgibt größer ist als der Luftwiderstand + Abrollwiderstand gehts weiter hoch mit der Geschwindigkeit.

Old Cowboy
09.04.2005, 18:21
Hatte mich nach meinem Beitrag zu diesem Thema mit nem guten Kumpel, seines Zeichens angehender Ingenieur, per Email hierüber weiterunterhalten. gayfight Das ganze hat sich dann sehr ähnlich weiterentwickelt, schaut mal... :)

ich:
Tag Herr Ingenieur,

folgende Aussage ist zur Beurteilung durch Ihre Expertise freigegeben! Aber lesen Sie selbst ;-)..


er:
Hmmm... Das mit der Beschleunigung in PS und Leistung und alles is ma
alles nich so eben erklärt... Da kommen wohl doch ein paar mehr Fakten
zusammen als sich manche Leute vorstellen...

Ich weiß garnich wo ich da anfangen soll... Das was der Firestorm
geschrieben hat, bringts schon fast rüber... Wobei ich glaube das man den
Leuten das am besten echt an nem Dynosheet klarmachn kann! Vorallem das mit der Maximalleistung im bestimmten Drehzahlbereich. Dann sollte man man ein Foto von nem Betriebe mit den einzelnen Zahlrädern zeigen, weil ich mir sicher bin das die meinsten gar keine Ahnung haben, wie so was überhaupt aussieht. Dann kann man das mit den einzelnen Momenten alles viel besser erklären... Außerdem wie son Kolben in nem Motor funktioniert... Daß da um die Welle halt so hoch und runter geht und alles... Daß es da Verbrennungen gibt die den da durch die gegend fliegen lassen. All das is den wenigsten Leuten klar...

Also ma kanz von Anfang...
Der Hubraum is ja das Verdrängungsvolumen der Kolben. Das und der Verbrennungsraum beschriebt halt die größe der Explosion und die Kraft die dadurch auf den einzelnen Kolben wirkt. Das ganze Bezeichnet man als innere Leistung Pi mit Pi= Wi * N/z wobei N die Drehzahl und z die Umdrehungen pro Arbeitsspiel (bei Viertaktmotor ist z=2). Wi ist die innere Arbeit. Wi= delta pi*Vh. Wobei das delta pi der Druckunterschied zwischen Kolben oben und Kolben unten ist und Vh das Hubvolumen. Somit ist Pi, also die vom Gas an die Kolben abgegebene Leistung beschrieben. Diese ist aber nich gleicht der effektiven, da es mechanische Verluste gibt, die der mechanische Wirkungsgrad beschriebt ätaM. Also ist Pe (effektiv) = Pi*ätaM. Dieser Wirkungsgrad richtet sich nach der abgezweigten Leistung durch Kühlgebläse, Lichtmaschine, Klimaanlage u.ä.! (Daher auch die Unterschiede beim Dynosheet gemessen an Kurbelwelle und Rad!!) (hier ma ebn kurz der Zusammenhang zu Pe ohne den ganzen anderen Quatsch vorher: Pe=delta pi*Vh*N/2) (eigentlich das ganze Negativ, weils angegebene Leistung is, aba das wissen die da nich... ;) ) So, dass is nur der Weg vom Brennraum zum Welle...
Dies geht’s jetzt weiter mit den einzelnen Zahnrädern und den jeweiligen
Verlusten die dort auftreten bis hin zu der Art des Reifens (siehe meine, wo ich ma locker 10km/h Vmax verliere)...
Man sieht am Ende kommt jedenfalls eine Leistung in W raus bzw. beim Auto kW was sich dann in PS mit 1PS = 0.7355kW umrechnen lässt.

Zu der Frage von der Dame, dass man weiß in welchem Leistungsbereich man sich gerad befindet, sollte man ihr mal ein Dynosheet mit allen Gängen und über den gesamten Leistungsbereich zeigen... (Leistung über Drehmoment und Gang) Den soll sie sich dann merken und dann kann sie halt sehen, wo sie sich gerad aufhält.
Man soll halt versuchn, dass man sich, wenn man NUR auf Leistung fährt, sich nur auf dem aufstrebenden Ast befindet und da im Optimalen Drehzahlbereich, dass man also nie einen Abfall in der Leistung hat. Und da haben die Ingenieure von bzw. Toyota auch wieder mitgedacht. Bei mir, wenn man bis kurz vor den Begrenzer dreht und dann in den nächsten Gang schaltet, landet man vom Ende des optimalen Bereichs direkt wieder am Anfang und fällt also somit auch nicht zu weit ab. Kann man aba alles auch an nem Dynosheet sehen.
Übersetzung des nächst größeren Zahnrades ist da halt so gewählt, dass die umdrehungszahl nicht zu tief absinkt. Find ich persönlich ganz schön gewitzt von denen!! :)

Kurz gesagt ums einfach zu halten: Hubraum macht Leistung im Drehzahlkeller (Wobei man da auch ganz deutlich zwischen Diesel und Benziner unterscheiden muss!! Die haben auch ne andere Übersetzung, weil die garnich so hoch drehen!)
Drehzahl mit Leistung und Übersetzung gekoppelt macht Vmax. Obenrum braucht man ja auch die Leistung, weil mans sons garnich ers dahinkommt! ;) Wie du schon sagtest: Verluste auch von außen und alleine schon der Cw Wert des Autos... Aba wie das da jetz nochma eingeht, weiß ich gerad nich... Aba quadratisch klingt schon nich schlecht..

So, jetz aba genug von dem Quatsch! Ich hab Ferien! ;)


ich:
Moin!

So tief in Details hatte ich garnicht gehen wollen (versteht eh kaum
jemand), war nur mit Firestorms Beitrag nicht einverstanden gewesen,
weil seiner Meinung nach der Motor für die Höchstgeschwindigkeit hauptsächlich mit dem Getriebe fertig werden muß und nicht mit den
Fahrtwiderständen, die bei der Geschwindigkeit zu über 90% aus
Luftwiderstand bestehen (hab ne Zeit auch mal schlaue Bücher über sowas gelesen ;-) ). Auf die sicherlich auftrenden Reibungsverluste auch im Getriebe wollte er ja garnicht ab, er begründete das ganze ja mit der
Übersetzung. Daß ohne eine für den Motor passende Übersetzung nix geht ist klar, aber da könntse genauso argumentieren, daß der Reifen
hauptverantwortlich für die Geschwindigkeit ist, weil er ja sonst auf der
Felge fahren würde! Die entscheidende Kraft kommt ausm Motor.

Ob jetzt das Drehmoment oder die Leistung entscheidend ist, kann ich mir
theoretisch nicht so 100% erklären. Es geht ja hier ganz grundlegend
erstmal um das Zusammenspiel der Kräfte auf das fahrende Fahrzeug (nach vorne vs. nach hinten). Die "Drehkraft" des Motors ist ja das Drehmoment. Leistung allgemein ist Arbeit pro Zeit ([W]/[t]) und Arbeit wierdum Kraft mal Weg ([F]*[s]). Also Watt=Newton*meter/sekunde. Genauso wird ja auch die Motorleistung aus dem Drehmoment und der Drehzahl errechret: Drehmoment pro Zeit mal ner Konstante (Drehmoment [Nm] * Drehzahl [1/min] * K (1/7023,5 [?]) = Leistung [kW]).

jetzt hab ich erstmal den Faden verlohren, aber das da oben stimmt, hab
ich so in der Schule gelernt und von Gerd Hack gelesen :)

N Knackpunkt ist vielleicht, warum Drehmoment und Arbeit die gleiche
Einheit haben..? Mein Denkansatz ist der: Entscheidend ist wie oben gesagt die Kraft, die letztendlich der Reifen nach hinten auf die Straße ausübt und so wiederum die Straße nach vorne auf das Auto. Diese Kraft kommt ursprünglich (laut Gerd Hack) vom mittleren Verbrennungsdruck im Brennraum, der auf die Fläche des Kolbens wirkt. Ob ich jetzt viel Volumen für das Gemisch zur Verfügung stelle (viel Hubraum) oder einen Füllungsgrad von größer als 1 bewirke und das in relativ kleinem Raum verbrennen lasse (Kompressor/Turbo) ist da erstmal egal, der daraus entstehende mittlere Verbrennungsdruck ist das Entscheidende. Aus ihm resultiert die Kraft, die den Kolben nach oben bewegt und an den "Hebeln" der Kurbelwelle zu Drehmoment umgewandelt wird. Daß auf dem Weg zum Antriebsrad und dann zur Straße ordentlich was verlohren geht ist klar, darauf will ich aber garnicht hinaus.

Eigentlich könnte ich also von vorne bis hinten mit dem Drehmoment argumentieren, warum ist aber dann das Drehmoment pro Zeit für
die Höchstgeschwindigkeit anscheinend doch wichtig (ist das überhaupt
wichtig?)? Die Drehzahl, bei der die Leistung oder das Drehmoment
(Leistung oder Drehmoment, das ist hier die Frage ;-) ) anliegt, ist total
egal, brauchst halt ein passend übersetztes Getriebe. Ein Honda S2000 mit 240 PS und 9000/min ist in der Endgeschwindigkeit sogar langsamer als ein E46 328i mit 47PS und 3500/min weniger aber ner Stange Drehmoment mehr! Fehlt dem S2000 bei den Geschwindigkeiten einfach das Drehmoment (also die Kraft) um den Fahrtwinden zu trotzen? Andererseits warum baut dann keiner (theoretisch) ein 8 Gang
Getriebe fur n TDi, damit er sein Mordsdrehmoment auch bei sehr hohen
Geschwindigkeiten ausspielen kann? Würde es denn was bringen? Und warum heiratet Charles ein Pferd? Fragen Über Fragen.. ;-))


er:
Sooo...

Also das mit dem mittleren Verbrennungsdruck is genau das was ich auch
gesagt hab! Heisst bei mir halt nur delta pi! :)mit dem man dann halt mit n
paar Sachen dabei auf das Pe kommt in kW!

In n Diesel baut keiner n 8. Gang ein, weil sich das wahrscheinlich schon
bie den kosten nich mehr lohnt. Außerdem is die Kraft die dem Auto
entgegenwirkt am Ende so groß, dass selbst das Drehmoment vom Diesel nich mehr ausreichend würde um noch groß was in Sachen Geschwindigkeit zu zaubern.
Als bestes Beispielt für diese Problematik fällt mir der Corsa vom Jens
ein... Der is im 4. Gang schnell auffer AB als im 5.! Warum!? Weil die
übersetzung des Getreibes dann so klein is, dass das Drehmoment des Motors das einfach nich schafft gegen den Fahrwind uns alles anzukämpfen... Heißt also, machste bei dem den 5. rein, fällt die Geschwindigkeit ab!

Der Zusammenhang zwischen Leistung und Drehmoment is so, wenn ich das jetz richtig sehe:
Leistung, das Pi von vorhin, is das, was das Gas per Explosion um
Verbrennungsraum auf die Fläche des Kolbens bringt.
Das Drehmoment is dann das, was die Kolbenstange auf die Welle ausübt.

Drehmoment und Arbeit haben die selbe Einheit, weils das selbe is nur mim anderen Namen! ;) Das andere was interessant is, is die Leistung (die PS halt... Erinnerung: 1 PS = 0,7355kW)!

Arbeit: 1J = 1 Nm
Leistung: 1W = 1J/s = 1 (Nm)/s (halt einfach Arbeit pro Zeit)

Insgesamt isset halt nich so einfach das alles aufeinander abzustimmen...
Drehmoment muss zur Übersetzung passen und alles... Sons halt, wie gesagt bsp. Corsa vom Jens. Dann noch die ganzen Verluste dabei... Läßt sich alles nich so ohne weiteres erklären. Wichtig halt nur, dass es bei jeder Umwandlung von Energien immer Verluste gibt wo man halt den Wirkungsgrad berücksichtigen muss. Je mehr Umwandlungen, je mehr Verluste...

Du solltest denen einfach ma n Dynosheet dahinknallen und dann sollse selber kuckn wo die da auf der Graden hin und her rutschen... ;)

Und warum der Charles n Pferd heiratet is mir auch n Rätzel... :)


ich:
Ich sehe wir verstehen uns, alles Übersetzungsprobleme :).. Nur folgendes würd ich nicht unterschreiben:

"Der Zusammenhang zwischen Leistung und Drehmoment is so, wenn ich das jetz richtig sehe:
Leistung, das Pi von vorhin, is das, was das Gas per Explosion um
Verbrennungsraum auf die Fläche des Kolbens bringt."


Das ist einfach nur der Druck, der auf eine bestimmte Fläche wirkt und
somit eine Bestimmte Kraft ausübt. Daß diesem Druck eine Verbrennung
vorrausgeht, die auch eine eigene Leistung hat ist bestimmt richtig, aber
das ist ja nich die Leistung, die wir später in PS angeben! Leistung des
Motors ist schlicht gesagt das aus dieser Kraft entstehende Drehmoment pro Zeiteinheit! Bildlich kann ich mir das und seine Auswirkungen/Bedeutung nur noch nicht so ganz vorstellen..









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