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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Woher weiß der Motor, dass er höher drehen muss?



strater
08.02.2010, 21:01
Ich habe mich schon öfter gefragt, woher der Motor weiß, dass er höher drehen muss, wenn elektrische Verbraucher zugeschaltet werden. Es handelt sich um einen EE9 der mit der Drehzahl eher runter geht, wenn man z.B. das Fernlicht, die Heckscheibenheizung und die Lüftung auf höchster Stufe einschaltet. Laut Werkstatthandbuch müsste die Drehzahl ohne el. Last bei 750 +/- 50 U/min liegen (ist 750 U/min), beim Anschalten des Fernlichts und der Heckscheibenheizung sollte die Drehzahl auf 780 +/-50 U/min ansteigen, aber die Drehzahl sinkt auf ca. 700 U/min. Wenn ich jetzt noch den Lüfter auf höchste Stufe schalte, dann sinkt die Drehzahl noch weiter. Der Motor läuft mit den verschiedenen el. Lasten jeweils 2-3 Minuten und es verbessert sich in der Zeit nicht.
Geregelt wird das ansteigen der Drehzahl vom EACV, das dann weiter öffnet, den Motor so mit mehr Luft versorgt und er dann höher dreht.
Woher weiß also das ECU, welchen Öffnungshub es am EACV stellen soll? Da an der ECU ja nur die Signale vom Heckscheibenheizungsschalter und vom Bremslicht aufgelegt sind und nicht die anderen el. Verbraucher, kann es also nicht ein direktes Signal vom jeweiligen Verbraucher sein, welches die Erhöhung der Drehzahl an das EACV weiterleitet. Gibt es ein Signal, das die jeweilige elektrische Belastung der Lichtmaschine an das ECU weitergibt und somit das Signal ans EACV weitergibt, dass dieses weiter öffnet?

ee9killer
08.02.2010, 21:37
ich versteh es nicht ganz aber ist das nicht egal?
meiner dreht im stand 500U/min und bei last vieleicht 400-450
is das denn schlimm???

Spanni
08.02.2010, 21:45
Naja, eigentlich ist ja so:

Jeder Verbraucher braucht Strom. Der kommt aus der Lima. und da so ein Ding kein Perpetuum Mobile ist, muss dafür irgendwo Leistung her. Und die kommt halt vom Motor. Die Lima dreht sich also bei Last schwerer, würgt den Motor etwas runter. Irgendwann regelt der Motor dann die Drehzahl nach bis der Leerlauf wieder stimmt. Schaltest du dann den Verbraucher aus, wird die Last weniger, der Motor dreht höher. Irgendwann regelt er dann die Drehzahl wieder runter.

Langer Rede kurzer Sinn: Der Motor hat keinen Plan was gerade an Leistung elektrisch verbraucht wird, er regelt nur die Drehzahl nach.
Da das aber nie soooo genau ist, kanns schon mal vorkommen das zwischen mit und ohne Last 50-100 UPM liegen.

Spanni
08.02.2010, 21:45
BTW: 500 UPM sind schon ziemlich wenig.

ee9killer
08.02.2010, 21:53
aber es schdaet nicht oder?

Spanni
08.02.2010, 22:35
Bei der nächsten AU bestimmt :)

Nitemare1
08.02.2010, 22:55
woher er das weiß?
logische abfrage im steuergerät, z.b klima an/ klima aus dann drehzahl erhöhen um x

genauso wird das dann über die summe der benötigten spannungen gemacht

Luke
08.02.2010, 23:35
oder eigentlich ziemlich einfach über unterdruck.

wie spanni beschrieb, verursacht das anschalten von licht, klima, anderen verbrauchen eine erhöhte last für den motor... diese last zieht einen druckunterschied nach sich. dieser geht durch das ganze system. auch zum IACV. der gemessene wert wird zu einem elektrischen signal, welches dann zum steuergerät geht, welches wieder spritmenge korrigiert... das geht so lange, bis die benötigte menge für die last da ist und die drehzahl gehalten wird :)

ziemlich einfache regelungstechnik.

druck änderung -> leerlaufventilstellungsänderung -> ecu anpassung -> druckänderung-> und so weiter :) so läuft das im kreis ab ;)

dazu kommen dann, je nach lage und zeitpunkt, wassertemperatur und lufttemperatur als koeffizienten in die regelung rein, aber das ist hier soweit nicht nötig :)

leider keine kleinen äffchen, die an der drosselklappe hantieren.

gruß Lukas

Chris BB2
09.02.2010, 07:14
so wie Luke das schreibt ist es richtig.

Nitemare1
09.02.2010, 09:26
so wie Luke das schreibt ist es richtig.

das hängt ganz davon ab bei welchem auto, pauschal würde ich das jetzt nicht unterschreiben

Chris BB2
09.02.2010, 09:35
jo, ich geh mal davon aus das es für die OBD1 Fraktion gedacht war. :-)

Spanni
09.02.2010, 09:59
Gegenfrage: Wo sollte denn der SInn darin liegen die Drehzahl um 100 UPM anzuheben, nur weil das Licht an ist?

Luke
09.02.2010, 10:08
bei neuen autos ist die regelung ein wenig feiner...
aber die messregelung sollte ähnlich ablaufen.

aber da wird in etwa gewusst, was die einzelnen verbraucher an leistung ziehen und es wird schneller ausgeregelt bzw. schon woher die angestrebte last sein wird.

naja... wie es im einzelnen aussieht sollen die experten nennen, die damit schon gearbeitet haben.

gruß Lukas

strater
09.02.2010, 21:03
Vielen Dank schon einmal für die vielen Antworten


… Die Lima dreht sich also bei Last schwerer, würgt den Motor etwas runter. Irgendwann regelt der Motor dann die Drehzahl nach bis der Leerlauf wieder stimmt …
Aber wie, bzw. wer sagt dies dem Motor, dass er den Drehzahlunterschied ausgleichen soll?


Langer Rede kurzer Sinn: Der Motor hat keinen Plan was gerade an Leistung elektrisch verbraucht wird …

Der Motor weiß natürlich nichts von der elektrischen Last, die ihn lansammer drehen lässt, aber die ECU schon. Von wem die das weiß ist mir noch nicht klar.


oder eigentlich ziemlich einfach über unterdruck.

wie spanni beschrieb, verursacht das anschalten von licht, klima, anderen verbrauchen eine erhöhte last für den motor...

Das ist schon klar. Laut meinem Werkstatthandbuch soll die Drehzahl aber steigen. Siehe hier:
http://img11.imageshack.us/img11/6583/leerlaufeinstellen.png (http://img11.imageshack.us/i/leerlaufeinstellen.png/)


diese last zieht einen druckunterschied nach sich. dieser geht durch das ganze system. auch zum IACV. der gemessene wert wird zu einem elektrischen signal, welches dann zum steuergerät geht, welches wieder spritmenge korrigiert...

Verstehe ich auch einigermaßen.
Strom für die Lichtmaschine steigt à durch höheren Strom verstärktes Magnetfeld à bremst den Keilriemen samt der Kurbelwelle à Drehzahl sinkt à Unterdruck im Ansaugtrakt wird geringer. Der einzige Drucksensor, den ich im Ansaugtrakt kenne ist der MAP-Sensor. Gibt dieser dann den niedrigeren Druck an die ECU weiter, die ECU sieht, dass der Drosselwinkelsensor auf Leerlauf (Drosselklappe zu) steht und regelt in diesem Fall dann den Leerlauf etwas höher?



ziemlich einfache regelungstechnik

Nicht für mich J



leider keine kleinen äffchen, die an der drosselklappe hantieren.

Außer der eine am anderen Ende des Gasseilzugs. Wenn der Affe aber hantiert, hat das Ganze nichts mehr mit Leerlauf zu tun J.


jo, ich geh mal davon aus das es für die OBD1 Fraktion gedacht war.

Nein hier handelt es sich um einen EE9 mit OBD0

Ich könnte mir jetzt ein paar Szenarien vorstellen von wo der Motor weiß, wie hoch er im Leerlauf, mit und ohne Last drehen muss. Alle Beispiele gehen von einer geschlossenen Drosselklappe aus, die dem ECU über den Drosselwinkelsensor (0,3 V) angezeigt wird.

1.) Drehzahlsensor: Die ECU weiß, welche Drehzahl sie hat bei Leerlauf. Wird diese langsamer, durch Zuschalten elektrischer Lasten, regelt die ECU die Drehzahl höher.
2.) MAP-Sensor: Die ECU weiß, welcher Unterdruck im Ansaugtrakt bei Leerlauf herrscht, wird dieser geringer, durch Drehzahlverlangsamung, durch die Zuschalten elektrischer Lasten, regelt die ECU die Drehzahl höher.

Da ich mich parallel noch mit meinem Werkstatthandbuch befasse, ist noch eine weitere Frage aufgetaucht. Was genau ist das FR-Signal von der Lichtmaschine? Am ECU ist das auf den Steckplatz B14 und ist mit A.C.G bezeichnet. Was macht das Signal? Ich kann mir vorstellen, dass dieses Signal den Lastzustand der Lichtmaschine an die ECU weitergibt und diese dann das EACV weiteröffnet, bzw. die Einspritzmenge an Benzin erhöht. Um, laut WHB, zu Testen, ob das FR-Signal in Ordnung ist, muss man die Spannung zwischen B14 und Masse messen, sinkt die Spannung beim Zuschalten von Scheinwerfer und Heckscheibenheizung ist das Lichtmaschinen-FR-Signal in Ordnung. Für mich ist dies eigentlich am logischsten, da hier genau an der Größe abgegriffen wird, die die Drehzahlsenkung beim Zuschalten el. Verbraucher verursacht. Bei den anderen Beispielen, die ich mir zusammengesponnen habe sind zwischen der Ursache und der Messung der Ursach zu viele Fehlergrößen (Drehzahlmessung, Druckmesssung)

Luke
09.02.2010, 21:54
es steht ja im WHB beschrieben, ich habe es schematisch beschrieben, wenn das nicht reicht, dann musste google nutzen oder dich mit den jetzigen informationen zurecht geben oder 5 gerade sein lassen und es einfach akzeptieren.

unterdruckschläuche sind im ganzen motorraum verbaut und an diversen dosen und sensoren dran. unter anderem map und IACV.

naja... wie dem auch sei: ich hab für meinen teil den krempel erklärt. wüsste nicht, was ich da noch hinzufügen sollte

regelung ist ein stetiger vorgang, welcher in dem fall bei leerlauf STÄNDIG abläuft und die sensoren sind nur überwachungsglieder, damit dies ordentlich funktioniert.

gruß Lukas

Spanni
09.02.2010, 22:10
Aber wie, bzw. wer sagt dies dem Motor, dass er den Drehzahlunterschied ausgleichen soll?

Naja, das weiß die ECU. Die Überwacht ja laufend die Drehzahl im Leerlauf. Und wenn sich die Drehzahl ändert, versucht er gegen zu steuern und die Drehzahl wieder in einen zulässigen Bereich zu bringen.

ej6-power
11.02.2010, 09:00
die lima ist über einen pin mit der ecu verbunden! der anschluss nennt sich *computer* denke mal das hat damit auch viel zutun ;)