Hubraumerweiterung

[Ranger]

Hab hier mal ne unqualifizierte Frage :D
Wie wird der Hubraum aufgebohrt und was für Vor- und Nachteile hat das ? Vielleicht kann ja mal jemand was dazu erklären :wink:

[Hobster83]

Um den Hubraum zu vergrößern gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: die Erhöhung des Hubs und das „Aufbohren“. Beide Möglichkeiten sind technisch sehr aufwendig und daraus resultierend auch teuer. Die Erhöhung des Hubs erfolgt im Allgemeinen durch Einbau einer größeren Kurbelwelle. Hierbei entstehen aber auch höhere Massenkräfte und höhere Kolbengeschwindigkeiten. Dies bedingt wiederum Probleme im Verschleißverhalten des Motors.
Auch durch das begrenzte Raumangebot im Kurbelgehäuse, stößt man schnell auf technische Grenzen.

Das Aufbohren ist weniger problematisch. Hier wird die Bohrung des Zylinders vergrößert und anschließend ein größerer Kolben eingesetzt. Besonders wenn der Motor über auswechselbare Laufbüchsen verfügt ist diese Methode der ersten vorzuziehen.
Es soll noch erwähnt werden, daß die Hubraumvergrößerung nicht linear zum resultierenden Leistungsgewinn steht. D.h. bei einer Erweiterung des Hubvolumens um 20%, muß mit einer Leistungszunahme von weniger als 20% gerechnet werden. Beim Aufbohren hast du das Problem, dass am Ende weniger Material zur hitzabfuhr parat steht was bedeuett dass du u.U. kein vollgasfestes fahrzeug mehr hast, sofern du nicht für ausreichen kühlung sorgst (durch größeren wasserkühler, ölkühler und abfuhr der stauwärme). Ich weiß nicht ob alle hondas nasslaufbuchsen haben, aber zumindest bei den modellen die welche haben wirds schwierig mit dem aufbohren, weil honda schon damals in den ED-modellen alumotorblöcke verbaut hat. man kann den kolben NUR dann direkt im weichen aluminium laufen lassen wenn die späteren laufflächen vor der montage der kolben durch ein spezielles und aufwändiges verfahren gehärtet wurden (geschieht durch ein säurebad). die gehärteten lauffläche weist nach dem prozess eine stärke von 0,0001 -0,0003 mm auf was den nachteil hat dass man diese alublöcke NICHT später bohren oder hohnen kann da sonst diese härtung verloren ginge.
jedenfalls hat honda zwar alublöcke aber in deren nasslaufbuchsen sind (guss ?)-zylinder von 1-2mm wandstärke gepresst in denen dann der kolben läuft. dadurch dass die pressbuchsen aber nur so dünnwandig sind kann man nur sehr wenig aufbohren ohne dass die wasserumspülten buchsen insgesamt an stabilität verlieren, da die innere - die gepresste buchse - zum großen teile für die steifigkeit des ganzen konstrukts sorgt. es gibt in amiland spezielle "buchsenkits" für die alten ED modelle mit deren hilfe man bis auf 1.9liter nur alleine durch die bohrung den hubraum erweitern kann und dennoch ausreichen stabilität im zylinder hat -> dauert aber zu lange zum erzählen.
wie gesagt, ich weiß nicht ob alle hondas wasserumspülte nasslaufbuchsen ham. wenn ja -> problem, wenn nicht -> glück gehabt!

gibt noch die variante der hubraumerweiterung durch kurbelwelle. bringt ordentlich mehr drehmoment hat aber den nachteil dass die drehzahl drunter leidet. man kann nicht mehr soviel höchstdrehzahl fahren da sich durch den erhöhten kurbelhub die mittlere kolbengeschwindigkeit bei drehzahl X (u.U. zu stark) erhöht was zur folge HÄTTE dass der schmierfilm des kolbens abreisst was schlimme folgeschäden nachsich ziehen könnte gayfight