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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mishimoto HalfSize-Kühler in EJ9/EK3/4/9 einbauen



aussi
11.07.2012, 16:36
Hallo!

Ich hatte bei meinem Civic EJ9 gerade jetzt an den heißen Sommertagen (jenseits der 30°C) das Problem, dass die Kühlmitteltemperatur auf der Autobahn abnormal weit nach oben ging. Der Zeiger „klopfte“ schon beim roten Bereich an :wtf:
Dies ging eben so weit, dass ich die Klimaanlage ausschalten, Fenster auf und die Heizung ganz auf heiß drehen musste, um die Reisegeschwindigkeit weiterhin halten zu können. Ansonsten wäre er mir sicher übergekocht.
Darauf sah ich mir einmal den Wasserkühler an. Es fehlten gut ein Drittel der Lamellen!!
Die 12 Jahre haben einfach ihre Spuren am Auto hinterlassen (es waren ja auch 11 Winter dabei … )

Meine Überlegung:
Entweder einen gebrauchten originalen Kühler besorgen, der eventuell bald das gleiche Problem haben wird, einen teueren neuen originalen Kühler oder eben einen neuen Alu-Kühler zu kaufen, der im Vergleich zum originalen neuen doch günstiger ist und mit dem man später, sollten gröbere Motorumbauten vorgesehen sein, auch noch was anfangen kann,
Daher habe mich klarer Weise für die Alu-Variante entschieden.

Hier möchte ich euch nun eine DIY-Anleitung zum Einbau eines Mishimoto-Alukühlers mit der Mishimoto-Artikelnummer MMRAD-CIV-92 in einen Civic EJ9 Bj 2000 zur Verfügung stellen:

Was wir alles benötigen:


Den neuen Kühler
ca 1,5l Kühlerfrostschutz-Konzentrat (habe das G30 Alu-Protect verwendet) + 5l Kanister destilliertes Wasser
2 Stk. Schlauchschellen für Durchmesser zwischen 26-38mm (die Anschlüsse am Kühler haben 32mm)
Eimer
Isolierband
Zeit (ca 2Std.)


Dann geht es los:



den Motor UNBEDINGT abkühlen lassen, sonst holt ihr euch starke Verbrennungen!!
sofort am Heizungsbedienelement auf GANZ HEISS stellen!!! (Heizung funktioniert ja auch mit Kühlwasser, und da muss das alte eben auch raus)
unten am alten Kühler befindet sich ein Ablassschrauben. Man muss für die ganze Aktion den Unterfahrschutz nicht abmontieren!!! Er hat extra zum Ablassen von dem Zeug eine Öffnung. Einfach den Eimer darunter stellen und die Schraube etwas aufdrehen, dann läuft es gemütlich ab. Wichtig ist, dass alles raus ist. Sollten etwas über 3 Liter sein.
dann füllen wir zum Durchspülen noch mal den Kreislauf mit Wasser aus der Wasserleitung: Unten wieder zudrehen, Deckel vom Kühler ab und komplett anfüllen (auch etwas in den Ausgleichsbehälter) . Dann wird der Motor angelassen. Am Kühler füllt man dann immer nach, dass der immer voll ist. Saugt er sich dann nichts mehr nach, kann man den Motor wieder abstellen. Das ganze sollte nicht lange dauern, er muss auch nicht perfekt entlüftet sein. Es geht hier rein darum, dass der Block mal gespült wird. Würde man das komplett entlüften, wäre das Ding so heiß, dass man einen Tag abkühlen lassen muss ^^
Nun wird alles wieder abgelassen.
Dann wird der Stecker am Lüfter abgezogen! Man kann dann auch schon versuchen, den Ausgleichsbehälter (er hat unten gar keinen Schlauch dran, nur den einen vom Deckel!!!) von der Halterung nach oben herauszuziehen (ist nur gesteckt, so wie der Behälter von der Servo). Bei mir wollte der das so nicht. Musste da mühsam die untere Schraube der Halterung von unten lösen, die oben ging ganz einfach. Dann kann man den samt der Halterung herausnehmen. Ist der mal draußen, von der Halterung trennen (sofern notwendig, etwas WD40 hilft) und einmal sauber machen.
die Schläuche, die vom Kühler zum Motor gehen (1x beim Thermostat hinten, 1x vorne, man kanns eh nicht übersehen) lösen. Die sind gern etwas festgebacken. Auch hier mit ein wenig WD40 einsprühen und mit einer Rohrzange VORSICHTIG versuchen, zu drehen. Wenn er sich mal drehen lässt, kann man ihn dann leicht abziehen! Der Schlauch der zum Thermostat geht, ist auch 2x wo eingeclipst! Warum hier der Kühler samt den Schläuchen ausgebaut wird, erfährt ihr später!
die Halterung des Kühlers oben am Schlossträger lösen und den Kühler vorsichtig herausheben


Kurze Info zwischendurch: Bei mir fielen die Lamellen alleine durch das Herausheben wieder massenweise heraus.



jetzt müssen die Schläuche nur einmal vom alten Kühler ab und der Lüfter auf den neuen umgebaut werden. Die unteren Befestigungsschrauben des Lüfters waren bei mir nur noch Rost in Form von Sechskantschrauben und mussten daher gegen andere ersetzt werden, die oberen sahen aus wie neu. Vorsicht beim Anziehen der Schrauben!! HANDFEST REICHT, denn bei Schrauben in der Größe kommt nach FEST wirklich gleich einmal AB! Außerdem ist ja das Gewinde aus ALU!
nun werden die Schläuche mit Hilfe des von Mishimoto beigelegten Fettes, während der Kühler am Boden liegt (am besten als Unterlage einen Teil der Verpackung verwenden), inkl. der neuen Schlauchschellen Kühlerseitig montiert. Das geht wirklich schwer und hat auch einen Grund. Der D14 hat bei den Kühlschläuchen 28mm Durchmesser. Den Kühler gibt’s aber erst für die „größeren“ Motoren (B16A2 hat wenn ich mich nicht irre genau 32mm, wie der neue Kühler) , da es den kleinen 1400er nie in den Staaten gegeben hat.
Aber glaubt mir, es funktioniert. Spätestens hier wird euch auch klar werden, warum die Schläuche vom Motorblock herunter mussten. Ihr werdet auch sehen, warum unbedingt die Schlauchschellen nötig sind, denn die originalen Schellen werden dann zu klein. Die Schlauchschellen zwar fest anziehen, aber auch mit Maß und Ziel!
Vermutlich befinden sich am alten Kühler noch die Gummifüßchen, mit denen der Kühler in den Halterungen im Motorraum steht. Die abziehen und am Alukühler die Halterungen bevor man die Gummidinger drauf steckt etwas mit Isolierband umwickeln, damit die etwas fester sitzen und beim Hineinheben nicht wieder herunterfallen. Später wickelte ich auch oben noch etwas Isolierband herum, da er da soviel Spiel hatte, dass er am Schlossträger anschlagen hätte können.
die Halterung des Ausgleichsbehälters JETZT wieder hineinschrauben (ohne Kühler geht das sogar von oben :D). Kühler samt Verschlauchung und Lüfter hinein heben und sicherstellen, dass er in den Aufnahmen steht. Danach kann oben die Halterung montiert werden. Schläuche wieder richtig an den Motorblock anschließen (Achtung auf die Verlegung, keine Knicke!!!)
den Lüfter wieder anstecken und dann den Behälter in die Halterung stecken. Deckel drauf und den kleinen Schlauch vom Deckel an den Kühler oben anschließen (geht ganz einfach, auch ohne Fett)
dann wird das System neu gefüllt. Ich habe zuerst die 1,5l G30 in den Kühler geschüttet und dann den Rest mit destilliertem Wasser aufgefüllt. Man kann sich aber auch ca. 3,5 bis 4l vorher fertig mischen (ideal ist das Mischungsverhältnis 1:1). In der warmen Jahreszeit kann man auch den Behälter nur mit dest. Wasser auffüllen. Bei mir hat es sich schon komplett mit der anderen Flüssigkeit vermischt (nach 4 Tagen und ca. 300km, da ich nicht vor habe, bei -40°C mit dem Fahrzeug zu fahren, macht es auch nichts dass etwas mehr Wasser als Frostschutz dabei ist).
Motor starten! Es wird da eine Zeit lang beim Kühler oben immer wieder mal Luft herauskommen und dadurch der Stand etwas sinken. Das muss dann wieder aufgefüllt werden.
Wenn die Suppe im Kühler beginnt zu rauchen würde ich den Kühlerdeckel zu machen. Während des Entlüftungsvorganges kann man auch checken, ob alles dicht ist.
Warten, bis der Lüfter 2x angelaufen ist (das dauert schon eine Zeit). Dann sollte er fertig entlüftet sein. Noch einmal den Stand im Behälter prüfen.
Probefahrt! Noch einmal Flüssigkeitsstand und Dichtheit checken!

Ich denke auch, dass die Vorgehensweise bei EK3/4/9 wenig, bis gar nicht anders sein wird (bis auf die Sache mit den Anschlussdurchmessern) und man mit der Anleitung bei jedem Civic-Kühlertausch bis Bj 2000 bzw 2001 zum Ziel kommen wird.
Daher denke ich, wird auch der Titel passen.

Ich hoffe, ich konnte einigen weiterhelfen!

LG
Martin

PS: Wer Rechtschreibfehler findet, darf die behalten ;)