Honda Ep3 Schwungscheibe Problemme.

[Artur-34]

Hallo. Weil ich viele Meinungen gehört habe wegen Schwungscheibe mit leichte Gewicht, und alle meinungen sind natürlich unterschiedlich, wollte ich hier fragen.
Und zwaar geht es um Leichte Schwungscheibe z.B 3,7kg. Meine Arbeitskollege der schon 23 Jahre berufs Erfahrung als Kfz-Mechatroniker hat meint, das leichte Schwungscheibe tut nicht gutes für Motor. Der meint das Motor wird gebaut und mit OEM Schwungrad abgestimmt und angepasst. Schwungrad hilft Motor Arbeit und übernimmt ein Teil von Motor Last. Sobald du leichte Schwungrad einbaust, wird größere Teil von Last auf Motor gehen bzw. auf Pleule und Kolben auf Lager. Und damit wird Motor nicht so lange gut halten wie mit OEM Schwungrad.

Also ich wollte wiessen was Ihr auch dazu sagen können.

Vielen Dank schon mal.
Und sory für schreib Fehler.

[alek]

Eine leichtere Schwungscheibe wird sich nur negativ auf den Motorlauf auswirken wenn sie nicht gewuchtet wird und Vibrationen erzeugt die dann auf die Kurbelwelle und somit auf die Lager übertragen werden. Das kann ich dir sagen mit 16 Jahren Berufserfahrung als KFZ-Mechaniker.

Der Motor wird es leichter haben hoch zudrehen mit einer leichteren Scheibe. Der Nachteil ist, dass die Motorbremse nicht mehr die Wirkung hat wie mit einer schweren Scheibe. Fahre selber im EP3 eine leichte SS. Kann dem nix negatives entnehmen.

Also kauf dir eine vernünftige SS, bau sie ein und hab Spaß.


VG

Alek

[Artur-34]

ok vielen Dank für Info. Gehe davon aus das neue SS ist schon gut ausgewuchtet. also soll nichts negatives auf Motor wirken? Welche SS hast du an deine EP?

[SPY#-2194]

Ein leichter Schwung schadet nur, wenn er schlecht gewuchtet ist, wie Alek schon sagt.

Dein Kollege sollte dann nochmal das Lehrbuch nehmen: ;)

[alek]

Ich hab ne ACT-Street drin in Verbindung mit ner Sachs-Performance Kupplung. Funktioniert sehr gut.

[DaRock]

Der Nachteil ist, dass die Motorbremse nicht mehr die Wirkung hat wie mit einer schweren Scheibe.



Bitte um Erklärung hierfür ... es ist nämlich genau umgekehrt ... Weniger Schwungmasse macht die Motorbremse stärker ...

Bernhard

[alek]

Bernhard, du hast Recht. Ich hatte einen Denkfehler und hab es mit dem Berg auffahren verwechselt. Fakt ist aber, dass eine leichtere SS dem Motor mechanisch nicht schadet wenn sie vernünftig gewuchtet ist. Und natürlich stabil genug bleibt.
Auf der anderen Seite darf man auch keine Wunder erwarten.

[SPY#-2194]

Problematisch wird ein zu leichter Schwung doch eigentlich nur, wenn man einen richtig üblen Saugmotor gebaut hat. Sprich sehr hohe Verdichtung, sehr scharfe Nocken, etc. Solche Setups laufen so schon nur mit erhöhtem Standgas sauber. Jetzt noch weniger Schwungmasse und man muss zusätzlich noch Standgasdrehzahl erhöhen.
Die Schwungmasse dient ja eigentlich nur dazu, die drei Arbeitstakte welche keine Kraft abgeben zu "überbrücken".
Also Speicherung von kinetischer Energie.
Das mit dem bergauf fahren kann ich aber immer noch nicht glauben. Wenn ich jetzt mit einem Motor mit Serienschwung eine Steigung hoch Fähre, ohne das Gas anzupassen, fällt die Drehzahl ja um Größe X ab, da zum halten der Geschwindigkeit/Drehzahl mehr Last erforderlich wäre.
Mit einem leichteren Schwung müsste doch aber die Drehzal dann an der gleichen Steigung zwar schneller, aber dennoch genau gleich hoch abfallen? Kleine Massen merke ich doch gravierend nur beim beschleunigen!? (positive, als auch negative Beschleunigung).
Oder sehe ich das falsch?

Edit: Zum Thema Wunder. Man wird 0-100 sicher keine Sekunde holen, aber je nach Motor und wieviel leichter der Schwung ist, merkt man aber dennoch deutlich, dass er spritziger/agiler/aggressiver hoch dreht.

[DaRock]

Man kann einen Drehmomentverlust messen wenn man die Schwungscheibe erleichtert. Das trifft hauptsächlich auf Ein- und Zweizylinder Motoren zu da hier der Zündabstand mit 720° oder 360° sehr groß ist. Die Schwungmasse muss also ein Menge Energie abgeben können um den Motor in Schwung zu halten. Bei einem Vierzylinder Motor mit 180° Zündabstand hat es schon sehr wenig Einfluss und daher kaum messbar. Bei meinem 6-Zylinder ist es überhaupt nicht mehr messbar (habe die Schwungmasse um gute 8kg reduziert).

Meine persönliche Erfahrung ist, dass ein vollkommen serienmäßiger VTI (Motor allerdings nahezu perfekter Zustand) mit Aluschwung viel brutaler dreht. Habe Vergleichsvideos vorher nachher gemacht und bin bei sonst keiner Änderung am Antrieb auf fast eine Sekunde Verbesserung auf 105km/h (laut Tacho) gekommen.

Beim Oldtimer war der Unterschied deutlich geringer. Hier merkt man, dass der Motor von seiner internen Masse einfach ein derartiges Trägheitsmoment hat, dass der viel leichtere Schwung in Relation deutlich weniger bringt. Der Motor kann einfach nicht schneller drehen ...

Ist also sicher motorenabhängig, wie es sich auswirkt.

Dieses schlechter den Berg hinauf kommen ist meiner Meinung nach auch Humbug. Ist mir noch nie aufgefallen und ich kann es mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, wie das technisch zu erklären wäre. Das kann nur von einem Drehmomentverlust kommen und der ist nicht vorhanden.

Auch ein ED9 mit erleichterter AFH Schwungscheibe hatte keine Probleme bergauf, bergab oder gerade aus. Das hat einfach nur brutal angeschoben und war mit völlig serienmäßigem Motor genau gleich schnell wie mein VTI. Die Drehmomentkurve am Prüfstand war wie mit dem Lineal gezogen ... und genau so ging der Wagen auch ...

Bernhard

[SPY#-2194]

Das mit der Sekunde beim Vti hätte ich nicht gedacht! Schon gut.
Und der Rest entspricht meinem groben Physikverständnis. Solange die Schwungmasse ausreichend Energie speichert, um die drei kraftraubenden Takte sauber zu überbrücken, merkt man davon keine Nachteile.
Und beim Gas geben erleichtert man dem Motor die Arbeit, da er ja weniger Masse beschleunigen muss. Ergo, mehr Nutzleistung, Richtung Getriebe.

[vti-fuchs]

Ich denke auch das hat viel mit dem motor zu tun, wenn der motor so wie ein dohc vtec seine leistungskurve weit hinten hat, lebt er nicht von der schwungmasse sonder eher von der drehzahl, ein turbodiesel z.b. braucht diese schwungmasse für einen guten drehmomentverlauf. Bei meinem h22 hat es gut gebracht, da er lange gänge hat und bis 4k kaum nm hat, jetzt springt er schon fast auf die 4k hoch und landet danach direkt im vtec, man kann damit auf jeden fall drehmoment löcher durch das schnellere hochdrehen ein wenig überbrücken. Bei normalen v6 oder v8 motoren würde das wohl eher nach hinten los gehen und drehmomentverlust wäre der fall.

Gesendet von meinem HTC One mit Tapatalk 2

[xen_hb]

Hat jemand solche Vergleichvideos vorher/nacher irgendwo online?


Gruß,
Jan

[Sorieet]

Zum Bergauffahren:
Wenn ich mich nicht irre, ist das physikalisch gesehen idealisiert betrachtet eine Umwandlung kinetischer in potentielle Energie:

E_kin = E_trans + E_rot = m/2 * v² + J/2 * w²

J hängt (unabhängig von der Form des Körpers) immer linear von der Masse ab.
Z.B. beim Vollzylinder:
J = m/2 * r².
--> E_kin = m * ((v² + r² * w²)/2)

und

E_pot = m * g * h

Da also beide Energieformen linear von der Masse abhängen, hat die Masse bei der Umwandlung keinen Einfluss darauf, wie schnell die Umwandlung passiert, d.h. wie schnell die bewegte Masse gebremst wird.

[DaRock]

Ich glaube, damit hast du das Problem aber sehr sehr sehr sehr sehr vereinfacht. In Realität treibt der Motor das Fahrzeug den Berg hinauf und man kann sogar physikalisch errechnen wie steil ein Motor ein Fahrzeug hinauf bewegen kann. Hatten wir auch in der Physik Übung in der Uni.
Der Outcome ist: Wenn das Drehmoment (Leistung) gleich bliebt dann kommt das Auto gleich weit.

Bernhard

[xen_hb]

Also ich habe seit zwei Tagen meine neue Schwungscheibe drin. 3,4kg statt 7.7kg.

Bisher ist alles TOP, keine Nachteile. Gefühlt läuft der Motor sogar besser, und man brauch weniger Gas geben um die Geschwindigkeit zu halten.
Merke ich daran, dass der Motor beim halten der Geschwindigeit leiser ist! Ich höre den Auspuff fast gar nicht mehr -> Skunk2

Berg auf - Berg ab, da merke ich keinen Unterschied. Lediglich das Ansprechverhalten ist geiler!

Gruß,
Jan