PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : PU-Buchsen Erfahrungen/Kaufempfehlung



HondaKing
13.10.2014, 18:05
Hi
Ich möchte übern Winter alle Gummis/Buchsen an meinem Civic Ep3 erneuern. Der Wagen wird hauptsächlich im Straßenverkehr genutzt mit gelegentlichen Ausflügen auf dem Ring.

Nun gibt es viele Anbieter von Komplett Kits

ES
Powerflex
Superpro
Hardrace

Von ES habe ich schon vereinzelt gelesen das diese nicht so lange halten, dafür locken sie mit dem besten Preis.
Superpro könnte man aus England beziehen, habe auch gelesen das viele diese Buchsen in der Civic Rennserie fahren.
Powerflex bietet ein relativ großes Angebot an allen möglichen Bucshen
Hardrace müstste man wieder einfliegen lassen und Zoll zahlen was dieses Kit zum teuersten macht

Gibt es dort größe Unterschiede oder nehmen die sich alle nicht viel außer im Preis?

TurboYoda
13.10.2014, 21:19
Wenn du ihn hauptsächlich im Straßenverkehr bewegen wirst, würde ich dir von harten Buchsen abraten, es sei denn, du willst den letzten Komfort (wenn man es bei einem EP3 so bezeichnen kann) verlieren. Durch die harten Buchsen übertragen sich alle Vibrationen des Fahrwerks und Antriebsstranges fast ungedämpft an die Karosserie. So, nun zu den Unterschieden..Wenn es möglich ist, würde ich Ausschau nach den Härtewerten bzw. der Zusammensetzung der Buchsen halten (die werden nicht aus reinem PU sein). Falls es keine gibt, würde ich den Support kontaktieren und versuchen, es dort zu erfragen. Wenn es die Möglichkeit gibt (wie bei Powerflex z. B.), würde ich zu "Street Series" greifen, wenn es denn unbedingt PU sein muss. Diese sind dann garantiert ein Stück weicher als die für den Renneinsatz.
Ein Bekannter von mir hatte sich das ebenfalls in den Kopf gesetzt und dann auch durchgeführt (an einem Bora V(R)6). Er hat es dann wieder ausgebaut ;) Aber jeder hat eine andere Schmerzgrenze..

SPY#-2194
14.10.2014, 19:35
Wenn Geld egal ist, rüste auf Unikal um. :D ;)

Jetzt eine realistischere Antwort, für einen Wagen, der eher Straße als gnadenlose Renne sieht, kauf normale Gummibuchsen und gut ist es. Die sind mit Abstand am günstigsten, halten je nach Beanspruchung 5 bis 10 Jahre und dann kann man Sie wieder frisch machen.

Ich rate wirklich zu Serienbuchsen.

Edit: Das poltrige Fahrwerk rührt bei den ES Buchsen nicht direkt von der Härte des PU her. Allgemein sind solche Kunststofflager immer bedenklich, was den Punkt der zusätzlichen Federraten angeht. Und hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass die ES Buchsen nach einer Zeit ein hohes Losbrechmoment entwickeln. Die Hülsen "gammeln" in den Buchsen an. Dann kommt dazu, dass die Buchsen sich ausarbeiten. Ich hatte in den hinteren unteren Querlenkern ES Buchsen im ED9. Okay, die hatten einen harten Auftrag, weil der Rest der Achse komplett im Anus war, aber nach einem halben Jahr kam ich dazu ein neues Komplettset ES einzubauen. Was ich dann ich den hinteren Querlenkern fand hätte ich nicht glauben wollen. Die hülsen hatten die Buchsen kegelförmig ausgearbeitet. Und somit kam da richtig Spiel rein. Bei nächster Gelegenheit werde ich mir den CRX wieder mal von unten ansehen, das Mit ist jetzt auch etwas über 6 Monate drin. Mich interessiert, wie weit es ausschlaggebend war, dass alle restlichen Buchsen ausgeleierte Gummis waren.

Steel
15.10.2014, 04:50
Würde die vorderen Längslenkerbuchsen an der Hinterachse original lassen (bzw. mit Originalteil erneuern), an der Vorderachse vorne innen die gelben Whiteline mit Nachlaufeinstellung (oder die Serienbuchsen), die sind hauptverantwortlich für die Elastokinematik des Fahrwerks
Die restlichen von Whiteline oder Superpro.
Superpro hat auch eine deutsche Seite inkl. Materialgutachten für den TÜV http://www.superpropoly.de/

Warum hinten vorne original lassen? -> Heck leichter einzufangen, stabiler beim Bremsen, besserer Abrollkomfort
Warum vorne vorne original oder Whiteline? -> ebenfalls Bremsstabilität und Abrollkomfort. Die gelben Whiteline mit mehr Nachlauf sind geschlitzt, und ich trau denen zu dass die in der entsprechenden Belastungsrichtung daher weich genug sind.

Weitere Gründe sind sowas wie Spy schon sagte, bei Buchsen die mehrachsig bewegt werden bin ich auch nicht von PU überzeugt, besonders was die billigeren Hersteller angeht.

raceteg
15.10.2014, 09:31
Doppelt hält besser :-)

raceteg
15.10.2014, 09:32
Hab die ES im EG6 auf dem Ring gefahren und hatte nie Probleme. Denke das liegt oft am falschen Einbau der Teile. Für den Preis was die kosten bekommt man bei Honda glaube ich keine Originalen.Kann die ES bestens weiterempfehlen.
Etwas härter sind sie als OEM, das hält sich mMn aber in Grenzen im Straßenverkehr.

@Spy: was ist denn Unikal? :D Unibal Gelenke?

HondaKing
15.10.2014, 11:50
Am liebsten würde ich alle Gummis von einem Hersteller verbauen.

Ich habe jetzt nichts gefunden bezüglich der Härte. Womit wäre ich besser bedient ES oder Superpro? Weil ich zwischen den beiden schwanke.

Wenns bisschen härter ist als oem stört es mich nicht wirklich. Möchte nämlich auch das KWVar1 rausschmeißen und etwas hochwertigeres verbauen. Da das KW auch schon über 70oookm drin ist.
Mit der Option das der EP3 irgendwann mal zum Freizeit/Schönwetter/Track-Mobil mutiert.

SPY#-2194
15.10.2014, 15:29
Also nochmal, die reine Härter des Kunststoffes sagt nichts konkretes darüber aus, wie "polternd" das Fahrwerk wird. Wenn dem so wäre müsste ein Unibal gelagertes Fahrwerk ausschlagen und unerträglich poltern. Dem ist aber nicht so, im Gegenteil. Was also wichtig ist, dass die Buchsen auch nach längere Zeit noch sauber gleiten und nicht ausschlagen/ausleiern/ausarbeiten.
Am MP K20 EG mussten härtere Federn her, weil das Fahrwerk nun störungsfrei alle Kräfte in die Dämpfer einleiten konnte. Man eliminiert sämtliche Zusatzfederraten und macht alles technisch korrekt spielfrei. Somit landen im Prinzip alle Kräfte da, wo sie hinsollen. :)

Und zu Racetegs Erfahrungen, ich fahre im ITR ES auf der Renne, klar funktioniert das. Aber neue Serienbuchsen halte ich über längere Zeit für die bessere Lösung. Und wenn es ausschließlich auf die Rennstrecke geht, dann sollte man meiner Meinung nach ruhig das Geld in die Hand nehmen und auf Unibal umbauen. Das geht ja auch Stück für Stück, wenn man nicht direkt 1.600€ in die Hand nehmen kann/will/muss. :)


@raceteg: Danke für den Hinweis. Das Unikal war die Autokorrektur! :D unibal, unibal, unibal! :D

TurboYoda
15.10.2014, 17:30
Am MP K20 EG mussten härtere Federn her, weil das Fahrwerk nun störungsfrei alle Kräfte in die Dämpfer einleiten konnte. Man eliminiert sämtliche Zusatzfederraten und macht alles technisch korrekt spielfrei. Somit landen im Prinzip alle Kräfte da, wo sie hinsollen. :)


Das stimmt zwar so wie es dasteht, jedoch sind alle Krafteinleitungspunkte serienmäßig auf die weicheren OEM-Buchsen abgestimmt. Somit werden die Kräfte bei den härteren Buchsen, in einem höheren Maß und weniger gedämpft in die Karosserie eingeleitet und "kloppen" die Aufnahmepunkte mit der Zeit weich ;) Einfaches Beispiel zum Veranschaulichen: Ich lege dir ein halbwegs weiches Kissen aufs Gesicht und boxe auf das Kissen -> du spürst nur wenig. Lege ich ein Brett auf dein Gesicht und boxe drauf, wird die Kraft fast ohne Dämpfung an das Gesicht weitergeleitet :D Ist nur ein Beispiel, nicht persönlich nehmen ;)

SPY#-2194
15.10.2014, 18:23
Also meiner Meinung nach sollen auch die Serienbuchsen vom Konstrukteur nicht zur Federung des Fahrzeugs beitragen. Es ist nunmal die billigste Lösung, solche Gummibuchsen zu verbauen. Die dennoch auftretenden Federten werden bei der Abstimmung zum Serienfahrzeug dann aber natürlich beachtet. Aber poltern, etc. entsteht nur indirekt durch die härteren Buchsen, wie gesagt. Nochmals der Verweis auf die Unibal-Achse. Der war der von dir rot markierte Satz gewidmet. Wenn dein Kissenbeispiel stimmen würde, dann wäre das nahezu umfahrbar, da ja "das Kissen weggelassen wird". Dem ist aber nicht so. Die Unibalgelenke haben kleine und klar definierte Losbrechmomente und lassen jedes Achsteil in dem gewollten Freiheitsgrad arbeiten. Demnach gehen alle Kräfte die gedachten Wege und landen schlußendlich im Dämpferelement. Der K20-EG ist das wohl messerschärfste und umpoltrigste, was ich bis dato gefahren bin.

1HGEJ2
15.10.2014, 19:06
also ich hatte mit ES nie probelem..auch die leute ausm bekanntenkreis

TurboYoda
16.10.2014, 11:58
Also meiner Meinung nach sollen auch die Serienbuchsen vom Konstrukteur nicht zur Federung des Fahrzeugs beitragen.

Das stimmt so! Die sollen die Schwingungsanregung senken, die dynamische Steifigkeit der Aufnahmepunkte des Fahrwerks und die eventuell gewünschte Elastokinematik der Lenkung (Änderung der Vorspur beim Einlenken z. B.) gewährleisten. Wenn man die Lagerung steif macht, wird zwar das Fahrverhalten direkter, aber die Beschleunigungen in den Aufnahmepunkten werden größer und auch die Schwingungsanregung ;) Und genau diese Schwingungen sorgen für verschlechterten Fahrkomfort und das "Erweichen" der Karosserie, die nicht auf diese große dynamische Beanspruchung ausgelegt ist. Wenn das Fahrzeug im Alltag bewegt wird und viele schlechte Straßen sieht, wird man anfangs von der Direktheit begeistert sein, diese wird jedoch kaum bemerkbar abnehmen (geht unter das Niveau der Serienbuchsen) und das wird, so lange man kein ständige Referenz hat, auch nicht auffallen. Bei Fahrzeugen, die rein für die Rennstrecke zusammengebaut werden, wird deshalb der Karosseriesteifigkeit sehr große Aufmerksamkeit gewidmet und bei einem Serienfahrzeug werden Schweißarbeiten (zur Verstärkung der hoch belasteten Punkte) durchgeführt, um eine gewissen Sicherheitsfaktor zu haben und damit das Blech nicht so schnell "müde" wird. Hier könnt ihr ein altes Beispiel sehen: http://www.doublegmotorsport.com/rsprep/01-Body%20Shell.pdf

TOPIC: Ich würde dir keine PU-Buchsen empfehlen. Bleibt aber deine Entscheidung