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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : MOTORTUNING! Ein Lexikon entsteht!



Luke
10.03.2006, 21:04
moinsen...

ich denke ich bin hier nicht der einzige denen das motortuning fremd ist (rein technisch gesehen)...

ich denke alle hier wissen, das man mit einen neuen auspuffanlage, geändertem ansaugtrackt, turbo, kompressor, motorinnereien einiges mehr aus seiner maschine holen kann...

die frage nun: WIESO geht das?
also ich suche eine kompetente erklärung für diese dinge... vielleicht mit schaubildern, erklärung der funktionsweise... also eine art lexikon des tunings...

ich hoffe das funktionier...

auf gut glück!!

gruß Lukas

bernd
10.03.2006, 21:06
http://www.hondapower.de/phpBB2/search.php

da findest Du das meiste :wink:

Luke
10.03.2006, 21:08
klar 8) bin ja nicht seit gerade hier...

aber ein gesammeltes topic ist doch viel angenehmer...

gruß Lukas

Spanni
10.03.2006, 21:22
Kann man gerne machen. Wenns was vernünftiges wird mache ichs oben fest.

JayJay555
10.03.2006, 21:24
Kann dir das empfehlen -> http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/361301548X/qid=1142025772/sr=8-1/ref=sr_8_xs_ap_i1_xgl/302-3919109-8083227

ChickeN
11.03.2006, 00:46
Das von JayJay empfohlene Buch ist grade zum einstieg echt sehr gut!
Speziell für Motorentechnick gibt es noch den Apfelbeck "Wege zum Hochleistungsviertaktmotor" aber der ist schon kein Einsteigerbuch mehr!

ErdnussrösteR
11.03.2006, 03:20
Das von JayJay empfohlene Buch ist grade zum einstieg echt sehr gut!
Speziell für Motorentechnick gibt es noch den Apfelbeck "Wege zum Hochleistungsviertaktmotor" aber der ist schon kein Einsteigerbuch mehr!

Stimmt.
Kleine Vorschau: wenn ein Motor pro minute 5000 Liter Luft durchbekommt, wie ist egal, so erzeugt er 100 kw (136ps).
Beispiel: Einer der besten und weitverbreitesten 2l Motoren der C20XE von Opel (KadettE, Astra, Calibra 16V) liegt bei 5000 u/min bei ca.97kw.
2l Hubraum, 2 Umdrehungen pro Arbeitsspiel, einfache Rechnung.

Hätte der Motor nun 4l, läge er bei ca.200kw
Würde er 10.000 u/min drehen, = ca.200kw
Bekäme er 1bar Ladedruck ca.200kw

Jetzt zerreißt den Post nicht sofort in der Luft. Ich weiß gut genug, daß noch zig andere Faktoren mit reinspielen, aber das war mal das Gröbste.
Der Rest (Luftzufuhr, Abgasableitung, Elektronik etc.) dient nur zur Optimierung der von der Motormechanik (Hubraum, Verdichtung, Bohrung/Hub-Verhältnis, Kanalgestaltung, Nockenprofil usw.) bereits mehr oder weniger festgesetzten Basis.

Hoffe, damit etwas Licht in die Sache gebracht zu haben.
Gruß

Luke
11.03.2006, 12:23
genug der büchertips! (vielleicht kann ein mod die tips von oben rauslöschen??)

ich stell dann mal die erste frage:
Thema Kompression: Was bewirkt eine hohe Kompression? Welche vorteile hat diese? Welche Nachteile? Worauf muss man achten?

jetzt sind die experten gefragt! bitte eine technisch klare (aber auch mehr oder weniger verständliche) erklärung... (vielleicht mit schaubild)

gruß Lukas

poolk
11.03.2006, 12:56
Durch eine hohe Kompression steigt die Leistung und vor allem das Drehmoment. Da sich die Luft schon stark verdichtet hat wird bei der Verbrennung mehr Energie frei als bei einer normalen Kompession.

Allerdings ergeben sich auch einige Nachteile bei einer hohen Kompression.
Weil die Luft stärker Verdichtet wird erwärmt sie sich auch heftiger.
Bei einer zu hohen Kompression erwärmt sich die Luft bei der Kompression so stark das es zu einer unkontrollierten Selbstentzündung des Benzin-Luft-gemisches kommt. Was man auch Klopfen nennt.

Dem Klopfen kann bei Turbos durch eine bessere Ladeluftkühlung und bei Turbos und Saugern durch Wasser/Alkoholeinspritzung entgegengewirkt werden. (Nicht zu verwechseln mit NOS)

Bei Turboumbauten an Saugermotoren wird häufig die Verdichtung reduziert. Das passiert aus oben genanntem Grund der Erwärmung der Luft bei der Verdichtung. Da der Turbo die Luft schon stark verdichtet und dadurch erwärmt kommt es bei der Kompression zu eine Überhitzung des Benzin-Luft-Gemisches und daher zu ein Selbstentzündung und Klopfen. Dies geschieht ab einer gewissen Aufladung z.B.
Bei einem B16 kann man etwa bis 0,6 Bar Ladedruck gehen ohne die Verdichtung zu reduzieren. Dies ist aber bei jedem Motor anders und muss auf dem Prüfstand ermittelt werden!

Weil man bei Turboautos meistens eine niedrige Verdichtung hat, bleibt die Leistung des Motors schlecht, solange der Turbo nicht auf ein Drehzahl kommt bei der er genügend druck erzeugt.



Hoffentlich ein bisschen verständlich und ohne viel Schreibfehler, konnte es noch nicht durchlesen da ich auf Arbeit bin.

Gruss

Luke
11.03.2006, 13:53
genau so hab ich mir das vorgestellt...

nächste frage: (nun an die elektronik experten)

thema chiptuning:

in letzter zeit hört man von "supersportwagen" wie zum beispielt dem bugatti veyron, sl 65amg aber auch von großen dieseln wie zum beispiel dem v10tdi von vw, dass dort das drehmoment beschnitten wurde. und dies elektronisch.

nun die frage: wie kann man leistung durch elektronik erhöhen? worauf ist im detail zu achten? wie kann man drehmomente abschneiden (anstatt 1250Nm an der Kurbelwelle hab ich dann 1000Nm, durch elektronik gesteuert)?


gruß Lukas

eg4
11.03.2006, 14:04
es wird einfach die Zündung zurückgenommen, dadurch weniger Leistung und der Sprit muss nicht mehr so Klopffest sein.

Also Leistung kann erhöht werden, wenn man Klopffesteren Sprit nimmt und denn Zündzeitpunkt erhöht, also z.B einen auf Super abgestimmten Motor für SuperPlus oder Optimax einstellt.

Spanni
11.03.2006, 15:21
Beim Diesel ist noch einfacher: Ladedruck begrenzen und Einspritzmenge verringern.

Luke
11.03.2006, 15:43
ja, aber:

leistung steigt, drehmoment bleibt auf gleichem niveau! das ist das sonderbare...

bei steigender drehzahl, wird mehr eingespritzt, mehr abgase entstehen, dadurch steigt die drehzahl des turbos, dadurch steigt der ladedruck und somit auch die leistung... aber da leistung und drehmoment aneinander gekoppelt sind, müsste ja auch das drehmoment steigen... tut sie aber nicht...
hier als beispiel:http://www.kfztech.de/kfztechnik/motor/steuerung/leistung1.gif

von 1800u/min bis ca 3500u/min liegt das drehmoment auf einem niveau von 500Nm, jedoch steigt die leistung im selben intervall...

wird elektronisch begrenzt... aber wie macht man das...


gruß Lukas

eg4
11.03.2006, 16:49
die Leistung steigt doch auch in dem konstanten Drehmomentverlauf konstant an :wink: , bzw Leistung = Drehmoment (Nm) * Drehzahl( 1/min) / 9551

Luke
11.03.2006, 17:26
hatte bei mir einen denkfehler drin ;) bin bisschen verwirrt in letzter zeit... mir kam es immer so komisch vor: drehmoment bleibt konstand aber die leistung steigt... war für mich logisch nicht vereinbarbar...

aber nachdem ich erfahren habe, dass auf prüfständen im grunde nur das drehmoment gemessen wird und die leistung errechnet, ist einiges klarer geworden.

Leistung in kW: P=Drehmoment*Drehzahl/9551
Leistung in PS: P=Drehmoment*Drehzahl/7023.5

gruß Lukas

Luke
28.03.2006, 21:26
ich hol es mal wieder hoch weil ich mal wieder ne frage habe:

Thema Staudruck:

WAS ist das? WOFÜR brauch ich das? ist es nicht besser die abgase einfach nur schnell abzuführen?

gruß Lukas

JayJay555
29.03.2006, 18:24
Hi,

wenn du mit Englisch keine Probleme hast dann gibts hier alles was du wissen willst -> http://www.team-integra.net/sections/articles/showArticle.asp?ArticleID=47

Nitro
31.03.2006, 13:48
Der Thread gerät so wieso irgendwann in vergessenheit.

eg4
31.03.2006, 13:54
glaube das Bild erklärt es am besten

http://www.team-integra.net/images/BAEC1978-D3A7-4405-AB2D-2761DC15A96D/articles/faq/exhaust_basics/exhaust5.jpg

wie gesagt Kevin meinte ja evtl. macht er es oben fest wenns was vernünftuges wird :wink:

Simon-QAS
03.04.2006, 11:06
Leistung in kW: P=Drehmoment*Drehzahl/9551
Leistung in PS: P=Drehmoment*Drehzahl/7023.5




Sicher das diese Formel auf die deutschen Einheiten umgelegt ist?
Wenn ich z.B. für den VQ35DE rechner (Nissan 350Z) dann kommen 320PS raus, obwohl er nur 280PS hat....

inF
03.04.2006, 12:43
Thema Staudruck:

WAS ist das? WOFÜR brauch ich das? ist es nicht besser die abgase einfach nur schnell abzuführen?


Schwer zu erklären aber ich probiere es mal.
Staudruck wird im Prinzip benötigt um die Strömungsgeschwindigkeit der Abgase so hoch wie möglich zu halten. Das heisst wenn der Rohrdurchmesser zu groß ist, hat man fast keinen Staudruck. Viele denken das man mit dieser Modifikation mehr Leistung hat. Dem ist aber überhaupt nicht so da die Abgase wesentlich langsamer abtransportiert werden und so wichtigen Raum für neuere Abgase versperren. Ein zu geringer Rohrdurchmesser hat einen sehr hohen Staudruck zur Folge. Die Abgase haben zwar eine hohe Strömungsgeschwindigkeit aber das Volumen für die Abgase fehlt. Man braucht also den optimalen Durchmesser der einen möglichst geringen Staudruck zur Folge hat aber auch möglichst hohe Strömungsgeschwindigkeit. Der Staudruck ist jedoch bei jedem Fahrzeug individuell. Einfluss darauf haben sehr viele Sachen wie z.b. Hubraum, Zylinderzahl, Ventile, Mods usw..

JayJay555
03.04.2006, 15:04
Sicher das diese Formel auf die deutschen Einheiten umgelegt ist?
Wenn ich z.B. für den VQ35DE rechner (Nissan 350Z) dann kommen 320PS raus, obwohl er nur 280PS hat....

Ja die Formel ist richtig. Man darf natürlich nicht mit dem maximalen Drehmoment des Wagens bei der Nennleistungsdrehzahl rechnen sondern immer mit dem Drehmoment was bei der aktuellen Drehzahl anliegt.

Beispiel:
Du hast gerechnet max. Drehmoment 363NM x Nenndrehzahl 6200/min / 9550 x 1,36 = 320PS DAS ist FALSCH !!!

Beispiel:
Das Drehmoment bei Nenndrehzahl ist natürlich geringer wie das maximale Drehmoment des Motors !!!!
280PS x 9550 / 6200/min x 1,36 = 317NM