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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Radstand -> was sagt er aus?



Astra_GT
16.02.2007, 19:36
Hi,

mal etwas ganz anderes, als sonst so.

Es gibt viele Diskussionen bzügl. Frontantrieb vs heckantrieb vs. Allrad x vs Allrad y vs Allrad n und Handschaltung vs Halbautomatik vs Automatik, Frontmotor vs Mittelmotor etc, aber was ist mit dem Radstand?

Laut wikipedia ( http://de.wikipedia.org/wiki/Radstand ) bedeutet ein kurzer Radstand (Mx-5, CRX u.a.) einer besondere Wendigkeit zur Folge hat. Größere Radstände (Calibra, M6, u.a.) eher nicht.

Also müssten Autos mit kurzem Radstand gut als Trackautos dienen?

Und was ist fürs Driften besser? Ich denke, ein kurzer Radstand lässt sich nicht gut quer bringen, dafür sind lange Radstände besser.

Erfahrungen? Definitionen? Theorien?

HCT
16.02.2007, 22:26
Also erstmal sagt der Radstand alleine nichts aus, erst das Verhältnis von Spurweite(n) zu Radstand hat eine Auswirkung auf das Fahrzeug. Wenn man also vom einem langen Radstand spricht, meint man ein im Verhältnis zur Spurweite langen Radstand.

Aufgrund des größeren Hebelarms wirkt ein langer Radstand (im Verhältnis) stabilisierend, reduziert aber auch die Wendigkeit. Es gibt kein Patentrezept und keinen perfektes Radstand zu Spurweiten Verhältnis, es hängt vom Einsatzzweck ab.

Dazu ein paar Beispiele mit dem Verhältnis von Spurweite zu Radstand*:
Einige werden sich noch an den Audi Quattro (2524 mm Radstand, 1451 mm Spurweite, also 1,74:1) und den hinterhergeschobenen Sport Quattro (2224 mm Radstand, 1485 mm Spurweite, also 1,50:1) erinnern, dieser war deutlich kürzer, denn auf den Rallypisten - gerade den besonders engen - ist Wendigkeit gefragt. Zusätzlich war beim Sport Quattro noch die Spurweite vorne größer als die hinten, ebenfalls zur Verbesserung der Wendigkeit (aber das ist ein anderes Thema). Die nötige Stabilität erzeugt man durch die kontrollierte Instabilität, durchs Driften. Hier braucht es also einen relativ kurzen Radstand. Völlig anders im Formel- und GP-Sport. Hier ist man größtenteils auf topfebenen Pisten unterwegs, ein sauberer Strich und Stabilität ist gefragt. Beispiel Sauber F1 2007: Der Radstand beträgt 3110mm bei einer Spurweite von (mindestens) 1340mm, also ein Verhältnis von 2,32:1. Der Porsche 911 GT3 RS der Baureihe 997 erhielt gegenüber seinem Schwestermodell GT3 ebenfalls einen minimal verlängerten Radstand, damit das Verhältnis von Radstand zu Spurweite gleichbleibt, da der RS eine breitere Spur an der Hinterachse aufweist.

* Der Einfachheit halber beziehe ich mich auf das Verhältnis der Hinterachsspurweite zum Radstand.

Alle Klarheiten beseitigt? ;)

orca
17.02.2007, 16:02
Neben dem Radstand, Spurweite etc. sind auch die Überhänge noch ein Thema, die Einfluss auf das Handling haben.

Grundsätzlich spielen aber soviele Faktoren eine Rolle, dass es für den Laien unmöglich ist aufgrund des Radstandes grundsätzliche Rückschlüsse auf das Fahrverhalten eines Fahrzeuges zu ziehen.

Astra_GT
22.02.2007, 17:57
hehe, danke für eure Beiträge.

Wenn man alle Faktoren sammelt, könnte man wirklich DAS perfekte Sportauto für jeden Bereich entwerfen....... (macht das jemand? ich glaube nicht)

orca
22.02.2007, 23:33
Was heisst für dich "für jeden Bereich"? Ein Auto das in jedem Berich perfekt ist gibt es nicht, das ist immer ein Kompromiss, schon alleine wegen dem Kostendruck (oder warum denkst du dass plötzlich alle McPherson verwenden).

Nightbiker
05.03.2007, 13:21
Das perfekte Auto für alle Bereiche...kein Problem. Es kommt auf für alle Beläge und Temperaturen perfekten Reifen daher :wink: