Also weil ja ständig über Drehmoment, Leistung, Drehzahl diskutiert wird, dachte ich mal einen Thread dafür zu starten.
Zunächst einmal etwas zur Erklärung der Begriffe, wie es für uns interessant ist.
Drehmoment ist Kraft x Hebelarm. Wenn ein Schraubenschlüssel also 1m lang ist brauche ich nur halb soviel Kraft aufwänden, wie bei einem 0,5 m langen Schraubenschlüssel um das gleiche Drehmoment auszuüben.
Drehzahl weiß wohl jeder was das ist
Leistung ist das Produkt aus Drehmoment und Drehzahl mit einem konstanten Faktor multipliziert (um auf PS zu kommen ~1/7023).
Der konstante Faktor rührt daher, das Leistung = Drehmoment x Winkelgeschwindigkeit (auch Kreisfrequenz) ist.
Und die Winkelgeschwindigkeit ist 2 x Pi x Drehzahl.
Nun meine Gedanken dazu:
Soweit ich weiß, ist nicht wichtig was man vorne reinsteckt, sondern was hinten rauskommt. Also das Drehmoment an den Rädern.
Da spielt dann die Übersetzung eine Rolle. Nehmen wir an, wir verlangsamen ds Geschehen am Motor und betrachten alles in Zeitlupe. Jetzt mal aus der Luft gegriffen nehmen wir an, die Explosion in einem Zylinder erzeugt ein bestimmtes Drehmoment. Bei einer langen Übersetzung dreht diese eine Explosion (sagen wir mal) das Rad um eine halbe Umdrehung. Bei einer kurzen Übersetzung wird das Rad zb. nur um eine Viertel Umdrehung gedreht. Jetzt kommt die Zeit ins Spiel. Das lang übersetzte Auto ist bei 4000 U/min, das kurze bei 8000 U/min. Das heist der kurz übersetzte schafft doppelt so oft das Motordrehmoment aufzubauen wie das langübersetzte, da es in der gleichen Zeit 2 Explosionen im Zylinder hat. Und somit dreht in der gleichen Zeit das Rad auch gleichweit, der langübersetzte hat eine Explosion im Zylinder, das Rad dreht sich ein halbes mal. Der kurzübersetzte hat 2 Explosionen in der gleichen Zeit, die das Rad zu je einer Viertel Umdrehung drehen lassen und hat somit insgesamt das gleiche erreicht wie der langübersetzte.
Das ganze jetzt mal wieder etwas näher am Geschehen, der lang übersetzte ist ein Diesel mit 400 Nm Drehmoment, der kurze ein Honda mit 200 Nm. Dann haben sie im oben aufgeführten Beispiel doch genau das gleiche auf die Straße gebracht. Denn der Diesel hat zwar nur eine Explosion gehabt, die das Rad direkt ein halbes mal rumrollen lässt, aber dafür auch mit doppelter "Kraft" wie der Honda.
Jetzt darf mannicht vergessen, das die Leistungs- und Drehmomentangaben in Fahrzeugscheinen etc. immer nur die Maximalwerte sind, die nur bei einer bestimmten Drehzahl erreicht werden.
Außer bei Turbos, da ist es öfter so, das sie ihr maximal Drehmoment bei zb. 2000 U/min aufbauen und dann bis 5500 U/min halten.
Darin erklärt sich der gute Durchzug. Wo ein Honda mit 200 PS bei 4000 U/min zb. nur 120 PS hat, hat ein Turbo schon 160 PS. Obwohl beide maximal 200 PS haben. Aber das spielt beim Rasen eigentlich keine große Rolle, da man die Gänge ausfährt und somit auch bei einem Sauger immer im nahezu optimalen Drehmoment bereich fährt.
Man beachte, das man anhand eines Drehmoments sofort auf die Leistung schließen kann, da man ja nur noch die Drehzahl zum rechnen benötigt, und die hat man ja quasi immer vor Augen.
Und nun zur eigentlichen Frage, warum sind Hubraumstarke/Drehmomentstarke Autos nun besser für Vmax als Schwache?
Oder sind sie es nicht?
bye
Spinal
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