Fahrzeuge: Legend KA8
Honda e Advance
e:NY1 Advance
Zum ersten - ich fahre kein Auto der Ü100k € Klasse, was ein derzeit erhältlicher Tesla kann (oder nicht, ich denke mal der müsste auch mehr als 2x tanken) ist also uninteressant. Zum zweiten - ich bin weder in Berlin, noch muss ich nach Basel ....
für meinen Alltag hier im Nahbereich könnte ich ein E-Auto nutzen ohne Einschränkung. Zum einen habe ich oft lange Standzeiten, wo mir das langsame Laden an der Haushaltssteckdose in der Garage nix aus macht. Zum anderen habe ich die modernste Stromtanke Europas in 2km Entfernung.
Aber nehmen wir meine Aussendienstfahrten für die Firma. Dafür nutze ich einen CRV Exe, LP 42000€, 2.0AT. Ich starte hier in RheinMain und muss nach SB, habe dort 10:00 Termin. Start kurz vor 08:00, 160 auf der Bahn, kurz vor 10:00 (oder auch mal kurz danach) bin ich bei meinem Partner in SB.
200km
Danach kurze Strecke in unser dortiges Büro
10km
Danach kurze Strecke zu einem dritten Punkt
15km
Danach nach Hause, 160 auf der Bahn
225km
Kein Tanken nötig, selbst der trinkfreudige Benziner schafft das mit einer Tankfüllung, zu Hause suche ich mir bei der Durchfahrt durch die Stadt eine beliebige Tanke und stelle den vollgetankt wieder ab = 3 Min
preislich vergleichbar wäre wäre ein BMW i3 zB. Laut meinem Kumpel bleiben von den 300km Reichweite in der Realität nur 180-200 übrig - bei Tempo 120. Auf der Strecke nach SB ist eine Tanke an der Bahn, kurz vor SB. Oder eine bei nem BMW Händler neben der BAB kurz vor SB. Ich käme also noch nicht mal sicher zu meinem ersten Termin und müsste doch langsamer fahren, da schon mal erster Stop von 25 (?) Min an der Tank und Rast zum Laden, geringeres Tempo = da muss ich schon mal eine gute halbe Stunde eher los. Mit dem Risiko, dass die Säule an der Tank und Rast außer Betrieb ist und ich von der BAB runter muss zu BMW. In SB habe ich keine Lademöglichkeit an den Objekten. Also plane ich meinen Rückweg wieder über diese Tank und Rast oder BMW Ladestelle, um nach Hause zu fahren. Wieder eine gute halbe Stunde. Ich kann mir also aussuchen, ob ich 1h weniger gewinnbringendes Gespräch führe, oder ob ich 1h weniger Freizeit habe auf nur diesen 450km.
2x fahre ich in den Urlaub, etwa 750-1000km. In den Ferien natürlich. Wenn ich mir da bei der letzten Fährt ins Gedächtnis rufe, wie problemlos ich da ein E-Auto an der Strecke hätte betanken können ... da kommt zur eigenen Ladezeit nämlich noch die Rastzeit derer dazu, die die E-Ladeplätze blockieren weil sie aufgrund des hohen Betriebes eben keinen Parkplatz gefunden haben. Also warte ich zu meiner Ladezeit noch weitere 20Min bis Mutti und Vati ihren Burger verzehrt haben (?) oder mache ich eine große Reise-Planung zu Hause, welche Ladestationen ich anfahren will? Selbst mit meinem Privatwagen muss ich mir bis Österreich keine Gedanken machen. Dann fahre ich an beliebiger Tanke raus und bin in 3 Min wieder startklar. Und schneller bin ich auch, ich bin bisher außer im Stau noch nie von einem ach so schnellen Tesla überholt worden. Wahrscheinlich fahren die so langsam, weil das Auftanken in diesen Reisezeiten eben noch weniger Spaß macht als das rechte-Spur-Bummeln mit 100 ....
Also für die Hälfte meiner Strecken wäre ein E-Auto in Ordnung. Und ich werde 2019 auch den Honda EV in Erwägung ziehen für eben diesen Einsatzzweck. Aber für Reisen und Außendienst - die anderen 50% - ist der Verbrenner mittelfristig immer noch die bessere Lösung. Ansonsten muss man die E-Mobilität eher als eine Art Sport verstehen - wie mein Kumpel mit dem i3, oder die Freundin mit dem Twizzy (den sie dann übrigens auch mit dem WoMo mitnimmt).
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